Russland:USA verurteilen hartes Vorgehen Moskaus gegen Demonstranten

In ganz Russland gehen Menschen auf die Straße, um sich für die Freilassung des Oppositionellen Nawalny einzusetzen. Seine Frau wird festgenommen.

1 / 9
(Foto: REUTERS)

Das zweite Wochenende in Folge wird in zahlreichen russischen Städten für eine Freilassung des Kremlkritikers Alexej Nawalny demonstriert - und die Sicherheitskräfte greifen hart durch. Die US-Regierung hat das Vorgehen der russischen Behörden scharf kritisiert. "Die USA verurteilen die anhaltende Anwendung brutaler Taktiken gegen friedliche Demonstranten und Journalisten durch die russischen Behörden in der zweiten Woche in Folge", teilte US-Außenminister Antony Blinken mit.

2 / 9
(Foto: AP)

Der Staat ließ die Polizei aufmarschieren, um die Menschen von den Protesten abzuhalten. Gleichzeitig forderte der Generalstaatsanwalt die Kommunikationsaufsichtsbehörde Roskomnadzor auf, Telefonate zu blockieren, die zur Teilnahme an den Demonstrationen auffodern. Im ganzen Land wurden am Sonntag nach Angaben von Menschenrechtlern mehr als 3000 Demonstranten festgenommen worden. Allein in der Hauptstadt Moskau waren es demnach mehr als 800. Es gab mehrere Verletzte.

3 / 9
(Foto: AP)

Die Proteste begannen wegen der Zeitverschiebung zuerst im Osten des Landes. Wladiwostok beispielsweise liegt gut acht Flugstunden von der Hauptstadt Moskau entfernt. Dort gab es gleich zu Beginn Festnahmen.

4 / 9
(Foto: REUTERS)

Unter den Verhafteten in Moskau ist nach Angaben von Nawalnys Team auch seine Frau Julia Nawalnaja. Allein in Moskau wurden der Beobachtergruppe OVD-Info zufolge mehr als 300 Menschen von der Polizei festgesetzt. Die Frau auf dem Bild trägt eine Maske mit der Aufschrift: "Putin muss zurücktreten".

5 / 9
(Foto: AP)

Viele Festnahmen gab es Menschenrechtlern zufolge auch in den sibirischen Städten Krasnojarsk, Irkutsk und Nowokusnezk. Live-Bilder im Internet zeigten, wie Tausende Menschen durch Nowokusnezk und Jekaterinburg zogen.

6 / 9
(Foto: AFP)

In der russischen Hauptstadt Moskau begannen die Proteste um 10 Uhr MEZ. Mehrere Stationen der U-Bahn wurden wegen der Proteste geschlossen. Die Polizei stellte Absperrgitter auf und sperrte Straßen rund um den Kreml ab.

7 / 9
(Foto: AFP)

Die russischen Behörden hatten eindringlich vor einer Teilnahme an den nicht genehmigten Kundgebungen gewarnt. Die offenbar große Anzahl von Polizeikräften in den vielen Städten machen deutlich, dass es dem Staat mit seiner Aufforderung ernst ist.

8 / 9
(Foto: REUTERS)

Die Polizei riegelte das Zentrum der Millionenmetropole rund um den Kreml nahezu ab, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Die Sicherheitskräfte in schwerer Montur hinderten Demonstranten und Passanten mit Absperrgittern daran, zu dem geplanten Versammlungsort nahe dem Sitz des Inlandsgeheimdienstes FSB zu gelangen. Nawalnys Team rief deshalb kurzfristig zu neuen Versammlungsorten auf - ebenso wie in der Stadt St. Petersburg.

9 / 9
(Foto: AFP)

An einem der neuen Treffpunkte, an der Moskauer U-Bahn-Station Krasnaja Worota, versammelten sich am Mittag zunächst Hunderte Menschen. Die Behörden sprachen von 300 Demonstranten bei den nicht genehmigten Protesten. Sie zogen dann in einem Marsch weiter. Die Polizei verlagerte ebenfalls ihre Sicherheitskräfte. Autos hupten aus Solidarität mit den Demonstranten. Die Menschen skandierten mit Blick auf Kremlchef Wladimir Putin "Russland ohne Putin", "Freiheit für politische Gefangene" und "Russland wird frei sein".

© SZ/Reuters/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: