Rüstungsexporte nach Katar:Neue Panzer für den Emir

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Scheich Tamim bin Hamad bin Chalifa al-Thani ist seit einigen Wochen neuer Emir von Katar. (Foto: dpa)

Deutsche Rüstungsgüter für eine explosive Region: Der "Bild am Sonntag" zufolge will das Emirat Katar vor der Fußball-WM 2022 im eigenen Land weitere 118 Kampfpanzer des Typs Leopard kaufen. Die Rolle des Zwergstaats in der arabischen Welt ist umstritten.

Das Emirat Katar will vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 im eigenen Land weitere 118 Kampfpanzer des Typs Leopard für mehrere Milliarden Euro kaufen. Außerdem wolle der Wüstenstaat 16 Panzerhaubitzen ordern, berichtet die Bild am Sonntag unter Berufung auf katarische Regierungskreise.

Beide Waffensysteme werden von den deutschen Panzerschmieden Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall hergestellt. Bereits im Frühjahr hatte die Bundesregierung den Verkauf von 62 Leopard-Panzern und 24 Panzerhaubitzen durch KMW an Katar gebilligt.

Katar ist eines der wenigen arabischen Länder, in denen es keine nennenswerte Proteste gegen die Machthaber gibt. Erst vor wenigen Wochen gab Katars Emir Scheich Hamad Bin Chalifa sein Amt auf und ernannte seinen Sohn Scheich Tamim Bin Hamad zu seinem Nachfolger.

Der 33-Jährige übernimmt ein Land, das in den vergangenen Jahren seine Vermittlerrolle in der Region aufgegeben hat: Der Zwergstaat gilt als Hauptfinancier der Muslimbrüder in Ländern wie Ägypten. Gleichzeitig unterstützte das Emirat, das reich an Erdgas ist, die Oppositionsbewegung in Libyen im Krieg gegen das Gaddafi-Regime. Seit etwas mehr als einem Jahr finanziert Katar die Bewaffnung syrischer Rebellen.

Saudi-Arabien muss warten

Deutsche Rüstungsexporte in die Region sind umstritten: Die Entscheidung über eine Lieferung von mehreren Hundert Leopard-Panzern an Saudi-Arabien verschob die Regierung beispielsweise auf die Zeit nach der Bundestagswahl. Einem unbestätigten Bericht des Handelsblatts zufolge steht das Geschäft nun vor dem Scheitern, da die Saudis die Geduld verlören und nun wohl US-Panzer des Typs Abrams von General Dynamics kaufen würden.

Dem BamS-Bericht zufolge hatte Saudi-Arabien den Kauf von 800 Leopard-Kampfpanzern geplant, für den das Königreich 17,8 Milliarden Euro vorhalte. Das Projekt befinde sich auf einer Liste der "Nationalen Rüstungsvorhaben", die König Abdullah ibn Abd al-Asis persönlich gebilligt habe. Damit sei das Interesse Saudi-Arabiens konkreter als bisher bekannt, heißt es in der Zeitung.

© Süddeutsche.de/Reuters/joku - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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