Rettung im Arabischen Meer:US-Marine befreit iranische Seeleute aus der Hand von Piraten

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Amerikanische Soldaten retten die Crew eines unter iranischer Flagge fahrenden Bootes. Doch auch das kann das Verhältnis zwischen Teheran und Washington nicht verbessern. Iran reagiert begrüßt die Befreiung der seit eineinhalb Monaten verschleppten Seemänner mit Zurückhaltung.

Der Iran hat die Befreiung von 13 Fischern aus den Händen von Piraten durch die US-Marine zurückhaltend begrüßt. Die Rettung sei eine "humanitäre Geste" durch die Besatzung des amerikanischen Militärschiffes gewesen, zitierte der staatliche Fernsehsender Al Alam Arabic einen Sprecher des Außenministeriums in Teheran.

US-Soldaten bringen die 13 iranischen Seeleute in Sicherheit. (Foto: AP)

In einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur FARS hieß es hingegen, die USA hätten einen Routinefall im Hollywood-Stil zu einer Rettungsoperation dramatisiert. Piratenangriffe seien in der Region nicht ungewöhnlich und die iranische Marine habe selbst schon viele Geiseln befreit, ohne damit an die Öffentlichkeit zu treten.

Die US-Regierung hatte am Freitag angegeben, Soldaten hätten 13 Iraner aus den Händen von Piraten befreit. Der Zerstörer USS Kid habe auf einen Notruf des unter iranischer Flagge fahrenden Fischerboots reagiert. Das US-Marineteam sei an Bord des Schiffes gegangen, habe die iranische Crew befreit und 15 mutmaßliche Piraten festgenommen. "Es ist, als ob Gott euch geschickt hätte", zitierte die New York Times einen der geretteten iranischen Seeleute. Zwei Journalisten des Blatts waren nach der Rettungsaktion an Bord des Schiffes gegangen.

Die USS Kidd begleitet den Flugzeugträger USS John C. Stennis, der sich derzeit im Arabischen Meer aufhält und vor dessen Durchfahrt durch die für Öltransporte wichtige Straße von Hormus der Iran die USA in den vergangenen Tagen gewarnt hatte. Der Rettungseinsatz fand nach US-Angaben bereits am Donnerstag statt.

Der Anti-Piraten-Einsatz ist wegen der aktuellen Spannungen zwischen Teheran und Washington brisant. Teheran hatte kürzlich gedroht, die Straße von Hormus zu sperren, sollten westliche Sanktionen gegen den Iran nicht gelockert werden. Nach einem zehntägigen Manöver der iranischen Marine in der Meerenge sollen dort nun auch Übungen der Revolutionsgarden stattfinden.

© süddeutsche.de/afp/dapd/dmo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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