Drei Tage nach dem Rücktritt von Arbeitsminister Franz-Josef Jung ist die Regierungsumbildung abgeschlossen. Jung erhielt in Berlin seine Entlassungsurkunde von Bundespräsident Horst Köhler.
Zur neuen Arbeitsministerin ernannte Köhler die CDU-Politikerin Ursula von der Leyen, zu ihrer Nachfolgerin im Familienministerium die CDU-Abgeordnete Kristina Köhler. Die hessische CDU-Abgeordnete ist mit 32 Jahren jüngste Ministerin im Kabinett von Angela Merkel (CDU).
Ihre Blitzkarriere verdankt die gebürtige Wiesbadenerin auch dem Proporzdenken. Weil der mächtige hessische Landesverband des Roland Koch unbedingt in der Mannschaft von Kanzlerin Angela Merkel vertreten sein muss, bekam Köhler nach dem Ausscheiden des Hessen Jung ihre Chance. Die blonde Diplom-Soziologin sitzt seit 2002 im Bundestag. CDU-Politiker Ronald Pofalla prophezeite schon früher, dass Köhler "zu den großen Nachwuchstalenten in der CDU" gehöre.
Im Video: Bundespräsident Hort Köhler hat Franz Josef Jung aus dem Amt des Arbeitsministers entlassen und Ursula von der Leyen als neue Ministerin ernannt. Deren Posten im Familienministerium übernimmt Kristina Köhler.
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Jung war am Freitag zurückgetreten, nachdem bekanntgeworden war, dass das Verteidigungsministerium nach dem verheerenden Luftschlag in der Nähe von Kundus Anfang September Kenntnisse über zivile Opfer verschwiegen hatte. Jung stand damals als Verteidigungsminister in der Verantwortung.