Regierung - Saarbrücken:Saarland kündigt strengere Corona-Kontaktregeln an

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Dem Saarland stehen weitere Wochen im Teil-Lockdown bevor. Die seit Anfang November geschlossenen Restaurants, Kneipen und Kultur- und Freizeiteinrichtungen bleiben bis zum 20. Dezember dicht, wie der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Mittwoch in Saarbrücken mitteilte. Dieser Schritt sei angesichts weiterhin hoher Corona-Neuinfektionszahlen notwendig.

Man sei im Bemühen, die Pandemie einzudämmen, weitergekommen, aber "nicht so weit, wie wir uns das gewünscht haben", sagte Hans. "Deswegen müssen wir bei diesem Lockdown, der eigentlich nur für den November dauern sollte, jetzt nachschärfen." Zuvor hatten die Regierungschefs der Bundesländer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre weiteren Maßnahmen in der Pandemie abgestimmt.

Zum Kurs der nächsten Wochen gehört auch eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen. Private Zusammenkünfte mit Freunden und Verwandten sind demnach auf den eigenen und einen weiteren Haushalt beschränkt, maximal auf fünf Personen. "Wir haben aber auch gesagt, dass wir Kinder unter 14 Jahren generell davon ausnehmen möchten", sagte Hans. Generell gelte: Alle nicht notwendigen Kontakte sollten weiter unterbleiben.

"Wir haben auch mehr Maskenpflicht beschlossen", sagte Hans. Ab sofort werde auch an öffentlichen belebten Plätzen in Deutschland eine Maskenpflicht gelten. Eine Mund-Nasen-Bedeckung müsse auch am Arbeitsplatz getragen werde, wenn der Abstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden könne. "Weniger Kontakte, mehr Masken: Davon erwarten wir uns, dass das dazu beiträgt, dass Infektionsgeschehen noch weiter nach unten zu drücken", sagte Hans.

Für Weihnachten und Silvester jedoch stehen Lockerungen an: Vom 23. Dezember bis spätestens 1. Januar sollen Treffen bis zu einer Obergrenze von zehn Personen auch aus mehr als zwei Haushalten ermöglicht werden. "Wir glauben, das ist verantwortbar, weil es auch möglich sein muss, dass soziale Kontakte noch stattfinden. Denn auch die sind wichtig für unsere Gesellschaft", sagte Hans.

Der Groß- und Einzelhandel bleibt geöffnet. Auch Kitas und Schulen sollen offen bleiben. In den Schulen im Saarland gebe es bereits Maskenpflicht ab der 5. Klasse und gute Hygienekonzepte, so dass ein "optimaler Schutz" gewährt werde. Ein Vorziehen der Winterferien stehe an der Saar nicht zur Diskussion: "Sie beginnen am 19. Dezember und dabei bleibt es."

Hans sagte, er sei "sehr optimistisch", dass bundesweit die Zahlen im nächsten Jahr unter 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen sinken werden. "Bis dahin müssen wir uns noch etwas beschränken, aber ich glaube, die Menschen wissen, was auf dem Spiel steht", sagte der Ministerpräsident.

Hans berichtete aus den Beratungen, es habe einen Vorstoß für verschärfte Regeln an den nationalen Grenzen gegeben. "Ich habe mich vehement dagegen ausgesprochen", sagte er. Er halte nichts von diesen weiteren Beschränkungen: "Ich bin froh, dass es gelungen ist, das zu verhindern."

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