Regierung:Makeiev über mutmaßlichen Verrat: „Sehr unglücklich“

Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine, nimmt an einer Pressekonferenz teil. (Foto: Christoph Reichwein/dpa/Archivbild)

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Berlin (dpa) - Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat den mutmaßlichen Geheimnisverrat im Zusammenhang mit einem möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als „sehr unglücklich“ bezeichnet. Die Sicherheit eines Staatsoberhauptes sei etwas sehr Ernstes, so etwas sollte nicht passieren, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in Frankfurt (Oder). „Ich hoffe sehr, dass wir einen Ausweg finden.“ Mehr könne er dazu nicht sagen. Makeiev besuchte die Europa-Universität Viadrina in der Oderstadt und tauschte sich mit Studierenden aus.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die Berliner Polizei wegen des Verdachts auf Geheimnisverrat im Zusammenhang mit dem möglichen Besuch Selenskyjs ermittelt. „Hintergrund ist die gestrige Medienberichterstattung zu einem möglichen Besuch eines Staatspräsidenten“, teilte die Behörde am Donnerstag mit. „Am Vormittag erschien in einer Berliner Tageszeitung ein Artikel, in welchem angeblich ein Angehöriger der Polizei Berlin zitiert wird. In dem Pressebericht werden vertrauliche Details zu einem in Planung befindlichen Einsatz wiedergegeben.“

Selenskyj wird möglicherweise Mitte Mai zum ersten Mal seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nach Berlin kommen. Die Berliner Polizei hatte am Mittwoch überraschend mitgeteilt, dass sie alle Sicherheitsvorkehrungen für einen solchen Besuch am 13. und 14. Mai treffe. Für den 14. Mai ist die Verleihung des Karlspreises an Selenskyj in Aachen geplant, zu der unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet wird. Bisher wurde nicht bestätigt, dass der ukrainische Präsident persönlich dabei sein wird.

© dpa-infocom, dpa:230504-99-563249/2

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