Reaktion auf Luftangriff:Syrien und Iran drohen Israel mit Vergeltung

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Der israelische Luftschlag auf Syrien steigert die Spannungen im Nahen Osten. Das Assad-Regime droht mit einem "Überraschungsschlag" auf Israel, die USA warnen wiederum Syrien vor Waffenlieferungen an die libanesische Hisbollah. Auch Assads Verbündeter Iran schaltet sich ein - mit harschen Worten in Richtung Jerusalem.

Nach dem israelische Luftangriff haben die USA Syrien vor Waffenlieferungen an die israelfeindlichen Hisbollah-Milizen im Libanon gewarnt. "Syrien sollte die Region nicht weiter destabilisieren, etwa mit der Lieferung von Waffen an die Hisbollah", sagte Ben Rhodes, der stellvertretende nationale Sicherheitsberater, am Donnerstag in Washington. Zudem würden die USA sehr genau die syrischen Chemiewaffen überwachen, fügte er vor Journalisten hinzu. Rhodes antwortete auf Fragen im Zusammenhang mit den jüngsten Spannungen zwischen Syrien und Israel.

Die scheidende US-Außenministerin Hillary Clinton forderte den Iran und Russland dazu auf, ihre Unterstützung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu überdenken. Es bestehe die Gefahr, dass die schlimmsten Szenarien Realität würden und sich der Konflikt über die Grenzen Syriens ausweite, sagte Clinton. Es gebe Hinweise darauf, dass der Iran Assad mit immer mehr Personal und besseren Waffen unterstütze. Auch Russland helfe der syrischen Führung finanziell und mit militärischer Ausrüstung.

Syrien und Iran drohen mit Vergeltung

Syrien drohte Israel wegen des Luftangriffs mit Vergeltung. Es gebe die "Möglichkeit eines Überraschungsschlags", sagte der syrische Botschafter im Libanon, Ali Abdel Karim Ali, am Donnerstag nach Berichten des Hisbollah-Fernsehsenders Al-Manar.

Der Iran als Schutzmacht des Assad-Regimes und der Hisbollah drohte Israel harsche, aber nicht weiter erläuterte Konsequenzen an. "Dieser Akt ist eine klare Verletzung der territorialen Integrität Syriens und beweist erneut, dass die Zionisten und der Westen keine Stabilität und Sicherheit in Syrien wollen", sagte Außenminister Ali-Akbar Salehi nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders IRIB am Donnerstag.

Ziel der israelischen Kampfjets vom Mittwoch war offenbar ein Konvoi mit syrischen Waffen für die israelfeindliche Hisbollah-Miliz im Südlibanon. Das zumindest wurde aus den USA berichtet. Dagegen meldeten syrische Staatsmedien, der Angriff habe einem militärischen Forschungszentrum in der Nähe von Damaskus gegolten. Zwei Menschen seien dabei getötet, fünf weitere verletzt worden. Aus Israel gab es offiziell keinen Kommentar. Es war der erste israelische Luftangriff auf das Nachbarland seit 2007 - damals zerstörten die Israelis einen Atomreaktor, den Syrien heimlich mit Hilfe Nordkoreas gebaut haben soll.

© Süddeutsche.de/dpa/jasch/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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