Rassismusverdacht:Staatsschutz ermittelt nach Karnevalssitzung

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Drolshagen (dpa/lnw) - Nach mutmaßlich rassistischen Parolen bei einer Karnevalsveranstaltung in Drolshagen im Kreis Olpe ermittelt der Staatsschutz gegen einen Verdächtigen. Die Vorwürfe gegen den 22-Jährigen „könnten den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen“, sagte ein Sprecher der Polizei Hagen am Donnerstag. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Ermittlungen, die von der Siegener Staatsanwaltschaft beauftragt worden seien, noch auf weitere Personen ausgeweitet würden. „Wir führen jetzt Vernehmungen durch und schauen mal, was dabei herauskommt.“ Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Demnach sollen einzelne Besucher bei der Karnevalsveranstaltung am vergangenen Samstag während des Auftritts einer Frauen-Tanzgruppe rassistische Parolen gerufen haben. „Die Trainerin brach direkt in Tränen aus, und wir waren auch alle sehr schockiert“, sagte der Vorsitzende der zum TuS Belmicke gehörenden „Roten Funken“, Rainer Tomasetti, dem WDR.

Laut Medien war die Gruppe zu dem Lied „L'Amour Toujours“ einmarschiert, das bereits zuvor von Rechtsextremen für rassistische Parolen missbraucht worden sei. Dies hätten die Tänzerinnen aber nicht gewusst, betonte Tomasetti. Nach dem Auftritt habe er dann von der Bühne aus die Rufer angesprochen und klar gesagt, dass solche Sprüche im Karneval nichts verloren hätten, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

© dpa-infocom, dpa:240208-99-915957/2

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