Auf Hillary Clinton ist der russische Präsident Wladimir Putin momentan gar nicht gut zu sprechen. Die frühere US-Außenministerin, die als mögliche Nachfolgerin von US-Präsident Barack Obama gehandelt wird, hatte Anfang März mit scharfer Kritik an Moskau für Aufsehen gesorgt.
In einem Interview sagte sie damals, dass Putins Besetzung der Halbinsel Krim sie an Adolf Hitler in den 30er Jahren erinnere. Das Bestreben des Präsidenten, die Russen auf der Krim zu schützen, gleiche Hitlers damaligem Vorhaben, "ethnische Deutsche außerhalb von Deutschland schützen zu wollen".
Von französischen Fernseh- und Radiojournalisten auf diesen Kommentar angesprochen, feuert Putin nun zurück: Clinton habe sich noch nie durch besondere Höflichkeit in ihren Statements hervorgetan. Für ihn seien die Aussagen der US-Politikerin vor allem ein Zeichen von Schwäche.
"Wenn Leute Grenzen überschreiten, machen sie das nicht, weil sie so stark sind, sondern weil sie so schwach sind. Aber vielleicht ist Schwäche nicht die schlechteste Eigenschaft für eine Frau", bemerkte der Präsident. "Mit Frauen streitet man besser nicht." Putin kritisierte, dass solche Aussagen wie die von Clinton nur zeigten, dass es an stichhaltigen Argumenten fehle - die Außenpolitik der USA sei "aggressiv".
Clinton hatte nach ihren Bemerkungen zur Krim-Annexion im März betont, dass sie keine Vergleiche ziehen wollte, sondern lediglich empfehlen, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen - die Kommentare hätten sich an "Menschen mit kleinem historischen Blickwinkel" gerichtet.
Während Clintons Zeit als amerikanische Außenministerin von 2009 bis 2013 waren die beiden Politiker bereits oft aufeinandergetroffen - und aneinandergeraten. "Wir hatten belebende Gespräche", sagte Putin dazu im Interview mit den französischen Journalisten.