Portugal:Ein Land hält zusammen

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Die jährliche Parade am 25. April, mit der Portugals Einwohner der Nelkenrevolution, der Befreiung von der Estado-Novo-Diktatur, gedenken, wurde dieses Jahr aufgrund der Corona-Sicherheitsbestimmungen abgesagt. (Foto: imago images/GlobalImagens)

Portugal wird vor allem vom Nachbarn Spanien oft als eher rückständig betrachtet. Durch die Corona-Krise scheint das Land am Rand Europas allerdings sehr viel besser zu kommen. Woran das liegen könnte.

Von Sebastian Schoepp, München

Spanien leidet extrem daran, in Europa mit die höchsten Corona-Fallzahlen zu haben, und das nicht nur aus Sorge um die Kranken und Trauer um die Toten. Es hat auch mit dem Selbstverständnis eines Landes zu tun, das sich gern reformbereit und weltoffen zeigt und nun in die Rolle des Krisenfalls zurückgeworfen ist, aus der es sich nach dem Immobiliencrash herausgearbeitet hatte. Da fällt ein neidischer Blick auf das oft als rückständig angesehene Nachbarland, das besser durch die Krise zu kommen scheint. Portugal hat, bezogen auf die Einwohnerzahl, erheblich weniger Corona-Tote als Spanien. Dort waren es am Montag 57 Tote je 100 000 Einwohner, in Portugal elf. Schon lange fragt man sich da in Madrid, was der Nachbar besser gemacht haben könnte.

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