Immer wieder kommt es zu Explosionen in der Hauptstadt Khartum und auch andere Ziele im Land werden mittlerweile angegriffen: Seit dem vergangenen Wochenende eskaliert in Sudan die Gewalt. Hintergrund ist der Machtkampf zweier Generäle: Abdel Fattah al-Burhan, der Generalinspekteur der sudanesischen Streitkräfte, und Mohammed Hamda Daglo, genannt "Hemedti", Anführer der paramilitärischen "Rapid Support Forces", kurz RSF. Die beiden stehen eigentlich zusammen an der Spitze eines militärischen Übergangsrats, der das Land führt. Al-Burhan als Machthaber, Hemedti als sein Stellvertreter.
Die Lage ist unübersichtlich und wer in dem Konflikt aktuell die Oberhand hat, ist unklar. Offenbar schaffe es das Militär zwar, das Staatsfernsehen zu kontrollieren, sagt Gerrit Kurtz, Politologe und Sudan-Experte bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. "Aber von einer definitiven Kontrolle der Streitkräfte oder der RFS sind wir noch weit entfernt."
Rutscht das Land nun also unweigerlich in einen Bürgerkrieg ab? "Unweigerlich ist das niemals und ich glaube, es ist wichtig, die Hoffnung nicht aufzugeben", sagt Kurtz. "Aber keine Frage, die Situation ist im Moment sehr düster." Die Vereinten Nationen vermittelten mit ihrer Friedensmission vor Ort und Staaten wie die USA könnten aus der Ferne Vermittlungsversuche starten. Wichtig findet Kurtz vor allem die bereits geplante Initiative, ostafrikanische Präsidenten als Vermittler in Sudan einzusetzen - aber die können aktuell nicht in das Land einreisen.
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Moderation, Redaktion: Nadja Schlüter
Redaktion, Sprecherin: Tami Holderried
Produktion: Benjamin Markthaler
Zusätzliches Audiomaterial über Reuters.
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