SZ-Podcast "Auf den Punkt":Regierungskrise in Italien: Nach Draghi droht Chaos

Lesezeit: 1 Min.

"Auf den Punkt" - der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung. (Foto: SZ)

Ministerpräsident Draghi war in der Bevölkerung sehr beliebt. Nachdem er zurückgetreten ist, steuert Italien auf Neuwahlen zu. Wem nützt das?

Von Andrea Bachstein und Tami Holderried

Jetzt tritt er also doch zurück: Italiens Ministerpräsident Mario Draghi. Nachdem er eigentlich schon letzte Woche seinen Rücktritt eingereicht hatte, dann aber von Staatspräsident Sergio Mattaralla wieder ins Parlament zurückgeschickt worden war. Nun ist aber auch Draghis zweiter Versuch gescheitert, die Mehrparteienregierung geschlossen hinter sich zu bringen.

Am Ende sei es vor allem an einem wichtigen Gesetzespaket gescheitert, sagt **Andrea Bachstein, SZ-Italien-Expertin**. Das sei zumindest der offizielle Grund, warum drei der mitregierenden Parteien Draghi das Vertrauen verweigert hätten. Tatsächlich, sagt Bachstein, hätte es aber auch noch einen anderen Grund gegeben: "Die Rechtsparteien haben im Moment die größten Aussichten, Neuwahlen zu gewinnen."

Für Italien sei die Situation gefährlich: Die Regierung von Mario Draghi hätte trotz allem einige wichtige Reformen auf den Weg gebracht. Jetzt sei fraglich, ob das alles auch umgesetzt werde. Und auch über Italien hinaus sieht Bachstein negative Auswirkungen: Eine rechtsorientierte italienische Regierung sei für ganz Europa schlecht.

Weitere Nachrichten: EZB erhöht Leitzins um 0,5 Prozentpunkte, Nord Stream 1 wieder in Betrieb.

Moderation, Redaktion: Tami Holderried

Redaktion: Franziska von Malsen, Vinzent-Vitus Leitgeb

Produktion: Jakob Arnu

Zusätzliches Audiomaterial über Prime Ministry of Italy

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