Personalnot:SPD will Bundeswehr-Pensionäre als Flüchtlingshelfer

  • Einem Zeitungsbericht zufolge fordert die SPD, vorzeitig pensionierte Soldaten für die Flüchtlingshilfe zu reaktivieren.
  • Das "bisher nicht angetastete Reservoir an Fachkräften" könne für bis zu zwei Jahre wieder in Dienst gestellt werden, heißt es.
  • Derzeit sind tausende Soldaten in der Flüchtlingshilfe aktiv. Der Bundeswehrverband befürchtet, dass darunter die Kernaufgaben der Truppe leiden.

Hoffen auf Dolmetscher

Vor dem Hintergrund des Einsatzes von Soldaten zur Bewältigung der Flüchtlingskrise hat die SPD einem Bericht zufolge eine personelle Aufstockung der Bundeswehr gefordert. Die Zeitung Die Welt zitiert aus einem Positionspapier der Bundestagsfraktion, in dem die Partei unter anderem fordert, vorzeitig in den Ruhestand versetzte Soldaten und zivile Beamte zu reaktivieren.

Die Flüchtlingshilfe durch die Bundeswehr werde "dauerhaft nur mit einem entsprechend temporär verstärkten Personalkörper funktionieren", heißt es. Das "bisher nicht angetastete Reservoir an Fachkräften" könne für bis zu zwei Jahre wieder in Dienst gestellt werden, heißt es der Welt zufolge in dem Positionspapier. Das Ministerium könne die Pensionäre per Weisung oder auf freiwilliger Basis wieder einsetzen. Genutzt werden könne außerdem der "Pool der Sprachmittler aus dem Einsatz in Afghanistan", da in den Erstaufnahmeeinrichtungen Dolmetscher gebraucht würden.

Treffen der Regierungschefs aus EU und Afrika
:Nur ein Mittel hilft gegen Schlepper

Vielen Regierungschefs in Afrika kommt es sehr gelegen, dass ihre Bürger nach Europa wollen.

Kommentar von Tobias Zick

Das Verteidigungsministerium soll nach dem Willen der SPD nun zunächst prüfen, wer von den Beamten und Soldaten im vorzeitigen Ruhestand die nötige Qualifikation hat, um etwa bei der Bearbeitung von Asylanträgen zu helfen. Anschließend müsse ein Konzept für den Einsatz erarbeitet werden.

Derzeit sind bereits tausende Bundeswehrsoldaten in der Flüchtlingshilfe aktiv. Der Bundeswehrverband befürchtet, dass darunter die Kernaufgaben der Truppe leiden.

© Süddeutsche.de/AFP/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: