Wiesbaden:SPD-Chef Schäfer-Gümbel zwischen Wehmut und Aufbruch

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Wiesbaden/Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Hessens SPD-Partei- und Fraktionschef Thorsten Schäfer-Gümbel hofft für die Zeit nach seinem Abschied aus der Politik auf ein etwas ruhigeres Leben - trotz des künftigen Vorstandsjobs bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. "Mein Hauptamtssitz bleibt hier in der Region, auch meine neue Tätigkeit wird aber mit viel Arbeit und vielen Reisen verbunden sein", sagte der 49-Jährige der "Frankfurter Neue Presse" am Freitag. "Trotzdem dürfte das Leben etwas geregelter werden."

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Wiesbaden/Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Hessens SPD-Partei- und Fraktionschef Thorsten Schäfer-Gümbel hofft für die Zeit nach seinem Abschied aus der Politik auf ein etwas ruhigeres Leben - trotz des künftigen Vorstandsjobs bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. „Mein Hauptamtssitz bleibt hier in der Region, auch meine neue Tätigkeit wird aber mit viel Arbeit und vielen Reisen verbunden sein“, sagte der 49-Jährige der „Frankfurter Neue Presse“ am Freitag. „Trotzdem dürfte das Leben etwas geregelter werden.“

Schäfer-Gümbel ist als neuer Arbeitsdirektor mit Vorstandsposten bei der GIZ nominiert, der Aufsichtsrat stimmt am 9. April über die Personalie ab. Die GIZ ist ein Bundesunternehmen, das als Dienstleister Projekte im Bereich wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bearbeitet. Sie hat ihren Sitz in Bonn und Eschborn, knapp 21 000 Menschen weltweit arbeiten für die Organisation.

Schäfer-Gümbel soll auf Hans-Joachim Preuß folgen, der die GIZ bereits im vergangenen Jahr verlassen hat und für die Friedrich-Ebert-Stiftung nach Afrika als Länderrepräsentant gewechselt war. Sein Gehalt hatte nach dem Public Corporate Governance Bericht der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit im Jahr 2017 bei knapp 215 000 Euro gelegen. Dazu kamen 28 000 Euro als erfolgsabhängige Bestandteile.

Schäfer-Gümbel befürchtet nicht, bis zu seinem politischen Abschied im Herbst zur „lame duck“ (lahmen Ente) zu werden. „Nein, alle haben verstanden, dass ich erstens im Vollbesitz meiner Kräfte bin, dass ich zweitens im Vollbesitz der Amtsvollmachten bin, und dass ich drittens sehr frei bin, Vorschläge zu machen, ohne auf alles Rücksicht nehmen zu müssen, was man als Vorsitzender eben so zu berücksichtigen hat“, sagte er der „FNP“.

Schäfer-Gümbel hatte am Dienstag angekündigt, seine politischen Ämter im Herbst abzugeben. Er ist derzeit auch noch stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD. In der kommenden Woche soll bei Gremiensitzungen der Sozialdemokraten ein Fahrplan für die dann anstehenden Personalentscheidungen in Hessen aufgestellt werden, sagte ein Sprecher.

Nach seinem Entschluss schaut Schäfer-Gümbel derweil aber auch mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. „Ich schwanke zwischen Wehmut auf der einen Seite und Aufbruch auf der anderen. Es wird auch noch ganz lange so bleiben. Aber die Aufbruchsgefühle überwiegen.“ Er habe Hunderte Reaktionen bekommen, die ihn emotional sehr überwältigt hätten, sagte der Sozialdemokrat.

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