Parteien - Siegen:Kampfkandidatur um AfD-Landesvorsitz zeichnet sich ab

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Fabian Jacobi (AfD) spricht während einer Sitzung im Bundestag. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Siegen/Düsseldorf (dpa/lnw) - Für den Vorsitz der nordrhein-westfälischen AfD könnte es eine Kampfkandidatur geben. Neben dem stellvertretenden Landtagsfraktionschef Martin Vincentz kündigte der Bundestagsabgeordnete Fabian Jacobi an, ins Rennen gehen zu wollen. Er habe parteiintern mehrfach "nochmals bekräftigt", dass er für das Amt zur Verfügung stehe, teilte Jacobi auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Ob noch weitere AfD-Politiker ihren Hut für das Spitzenamt in den Ring werfen, entscheide sich erst am Samstag, wenn in Siegen mehr als 500 Delegierte zum Parteitag zusammenkommen, sagte eine Sprecherin der Partei am Mittwoch. Jacobi wies zudem daraufhin, dass die Delegierten am Wochenende auch die Bildung einer Doppel- oder Dreifachspitze ermöglichen könnten. Eine entsprechende Satzungsänderung steht noch vor den Vorstandswahlen zur Abstimmung.

Der bisherige Landesvorsitzende der rechtspopulistischen Partei Rüdiger Lucassen (70) tritt nicht mehr an. Er wolle den Weg für einen Generationswechsel ebnen, hatte er angekündigt. Daraufhin hatte der 35-Jährige Mediziner und Landtagsabgeordnete Martin Vincentz seine Kandidatur erklärt - und auch die Hoffnung geäußert, es werde keine Kampfabstimmung geben. Der aus Krefeld stammende Facharzt für Allgemeinmedizin ist auf Gesundheitsthemen spezialisiert und tritt bislang im Landtag vergleichsweise moderater auf als andere.

Der Bundestagsabgeordnete und bisherige Vorstandsbeisitzer Fabian Jacobi hatte in der Vergangenheit mehrfach signalisiert, gegen den damals noch amtierenden Lucassen antreten zu wollen. Er ist bereits seit 2013 Mitglied der AfD, die seinerzeit aus Protest gegen die Euro-Rettungspolitik gegründet worden war.

Die Wahlen des Vorstands seien für Samstag geplant, sagte die AfD-Sprecherin. Am Sonntag wolle sich die Partei mit dem Programm für die Landtagswahl im Mai befassen. Falls dazu keine Zeit bleibe, habe die Landespartei die Veranstaltungshalle in Siegen auch für den 26. und 27 Februar gebucht.

© dpa-infocom, dpa:220202-99-944777/3

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