Mainz (dpa/lrs) - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sieht ihre Partei trotz der Skepsis gegen eine erneute Große Koalition selbstbewusst aufgestellt. „Die SPD hat noch nie Angst gehabt zu regieren“, sagte die stellvertretende Parteivorsitzende am Dienstag in Mainz. „Es ist auch nicht so, dass die SPD sich nach Opposition sehnt.“ Die Partei habe aber nach der Bundestagswahl gute Gründe für die Entscheidung gehabt, nicht in eine Große Koalition zu gehen. Wir haben mit genau dem gleichen großen Selbstbewusstsein festgestellt, dass sich die Lage verändert hat. Der Beschluss, offen in Sondierungsgespräche zu gehen, sei richtig.
Union und SPD wollen nach dem 6. Januar ausloten, ob es Chancen für eine gemeinsame Koalition gibt. Eigentlich wollte sich die SPD nach dem Absturz auf 20,5 Prozent bei der Bundestagswahl in der Opposition erneuern, dann kam das Aus der Jamaika-Verhandlungen von Union, FDP und Grünen. In der SPD herrscht teils große Skepsis, auch unter Genossen in Rheinland-Pfalz. Die SPD-Landtagsabgeordnete Nina Klinkel schrieb am Dienstag bei Twitter: „Bock auf GroKo hat man nicht.“ Dreyer forderte zügige Verhandlungen. Sie ist Mitglied der Sondierungsrunde und will sich mit den Themen Arbeit, Digitalisierung und Pflege einbringen.