Magdeburg:Neues Führungsduo der Grünen will ländlichen Raum stärken

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Madeleine Linke und Dennis Helmich lächeln. (Foto: Ronny Hartmann/dpa)

Die Grünen in Sachsen-Anhalt werden künftig von einem jungen Führungsduo angeführt. Die Magdeburgerin Madeleine Linke und der Hallenser Dennis Helmich wurden am...

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Magdeburg (dpa/sa) - Die Grünen in Sachsen-Anhalt werden künftig von einem jungen Führungsduo angeführt. Die Magdeburgerin Madeleine Linke und der Hallenser Dennis Helmich wurden am Samstag auf einem digitalen Parteitag zu den neuen Landesvorsitzenden gewählt. Die 29-Jährige Linke hatte keine Gegenkandidatin und erhielt 87,1 Prozent der Stimmen. Der 30-Jährige Helmich erhielt 63 von 100 Stimmen und setzte sich gegen John Liebau aus dem Kreisverband Wittenberg durch, der 37 Stimmen bekam. Die Wahlergebnisse müssen im Nachgang des Parteitags von den Delegierten noch schriftlich bestätigt werden.

In ihrer Bewerbungsrede forderte Linke, dass die Grünen im ländlichen Raum stärker sichtbar werden müssten. Mit „Hüpfburgen und Grillfesten“ wolle man Menschen erreichen, um auch über Themen wie Rechtsextremismus zu diskutieren, so Linke. Es sei ihr Ziel, dass die Mitgliederzahl in den nächsten zwei Jahren von aktuell 1300 auf 1800 steige. Für die Europa- und Kommunalwahlen 2024 sollten frühzeitig Kandidaten vorbereitet werden.

Auch Helmich will dabei helfen, die Zahl der Mandate in Stadträten und Kreistagen zu erhöhen. „Wir sind die Partei, die Politik für Stadt und Land macht“, sagte er. Dafür brauche es unterschiedliche Lösungen. Eine klimafreundliche Verkehrspolitik könne in der Stadt mit einem höheren Takt im ÖPNV gelingen, auf dem Land müssten dagegen Projekte wie „gemeinsames Fahren“ gefördert werden. Das Kernthema Klimaschutz müsse außerdem mit Wirtschafts- und Sozialkompetenz verbunden werden, forderte Helmich.

An dem Parteitag nahm auch die designierte Bundesumweltministerin Steffi Lemke teil und warb bei den Mitgliedern um Zustimmung zum Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien. „Wir haben einen guten Vertrag vorgelegt, alle drei Parteien finden sich darin wieder“, sagte die Bundestagsabgeordnete mit Blick auf das Vertragswerk von SPD, FDP und Grünen.

Es gehe um einen neuen Ansatz in der Umweltpolitik, sagte Lemke. Die Ökosysteme müssten resilienter gegen die Klimakrise werden. „Wir müssen einen Diskurs in Gang setzen, wie wir mit den natürlichen Ressourcen in Zukunft besser haushalten.“ Lemke lobte zudem, dass es gelungen sei, den Umbau der Tierhaltung im Koalitionsvertrag zu verankern.

Die schwarz-rot-gelbe Landesregierung in Sachsen-Anhalt rief die Grünen-Politikerin auf, beim vorzeitigen Kohleausstieg nicht in eine „Blockadehaltung“ zu verfallen. Gemeinsam mit Berlin müsse man den Strukturwandel gestalten, sagte Lemke. „Der Strukturwandel ist notwendig, wir machen das ja nicht aus Jux und Tollerei.“

© dpa-infocom, dpa:211127-99-166276/3

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