Hameln:Althusmann spricht sich klar für Laschet als CDU-Chef aus

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Bernd Althusmann (CDU),Vorsitzender der CDU Niedersachsen. (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Archivbild)

Im Ringen um Führung und Kurs der Union hat sich Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann klar für Armin Laschet als künftigen Bundesvorsitzenden der CDU...

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Hameln (dpa/lni) - Im Ringen um Führung und Kurs der Union hat sich Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann klar für Armin Laschet als künftigen Bundesvorsitzenden der CDU ausgesprochen. Seine persönliche Meinung sei, dass er dem Duo Jens Spahn und Armin Laschet „absolute Führungsfähigkeit“ zutraue, sagte Althusmann am Donnerstagabend auf einem kleinen CDU-Landesparteitag in Hameln. 90 Prozent des Präsidiums der Niedersachsen-CDU hätten bei einer Abfrage am Vortag seine Meinung geteilt. „Ich habe Armin Laschet als erfolgreichen Ministerpräsidenten erlebt, der die Fäden bundesweit zusammenhält.“ Laschet sei ein Stabilitätsfaktor.

Althusmann kritisierte die Kampfabstimmung, die es nun um die Nachfolge von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer am 25. April zwischen Laschet, dem CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen sowie Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz geben wird. Die Spaltung innerhalb der Partei sei kein gutes Signal. „Wer wählt denn eine Partei, die Teile ihres Erfolgs der letzten 14 Jahre einfach über Bord wirft“, sagte Althusmann mit Blick auf den von Merz favorisierten konservativen Schwenk der Partei.

Die CDU befinde sich in einer ernsten Krise, sagte Althusmann. Von den drei Bewerbern um den Parteivorsitz hätte er erwartet, dass sie sich im Sinne der Sache im Vorfeld auf einen Kandidaten geeinigt hätten. Althusmann würdigte Spahn, der sich in einer historischen Situation zurückgenommen habe. Applaus auf den eigenen Parteitagen helfe der CDU nicht, sie müsse die Menschen draußen erreichen, sagte Althusmann in einer kämpferischen Rede. „Wir müssen jenseits unseres Wählerklientels Menschen erreichen.“

Die scheidende Parteichefin Kramp-Karrenbauer appellierte in Hameln trotz der anstehenden Kampfabstimmung um ihre Nachfolge für Zusammenhalt. „Darum wird es ab dem 26. April gehen, sich in den Dienst der Partei zu stellen.“ Die CDU brauche alle drei Kandidaten, die nun für den Vorsitz ins Rennen gingen. Alle drei hätten ihr in die Hand versprochen, sich nach der Wahl weiter in den Dienst der CDU zu stellen. Die Abstimmung zwischen drei Kandidaten sei „ganz normale demokratische Konkurrenz wie 2018“, meinte Kramp-Karrenbauer mit Blick auf das Jahr, in dem sie an die Parteispitze gewählt worden war.

Vor ihrer Rede stellte Kramp-Karrenbauer sich dem Protest Dutzender Landwirte, die mit ihren Traktoren vor der Veranstaltungshalle unter anderem gegen strengere Düngeregeln protestierten. „Wir fühlen uns unfair behandelt, verschaukelt“, sagte ein Landwirt der Bewegung „Land schafft Verbindung“. Die CDU drohe den ländlichen Raum an die AfD zu verlieren, prophezeite der Landwirt und forderte von der CDU-Chefin Einsatz für die Landwirte. Kramp-Karrenbauer sicherte zu, sich für eine finanzielle Kompensation für die Landwirte einzusetzen sowie für die Schaffung eines besseren Messstellennetzes, das die Belastung des Grundwassers mit Nitrat aus der Düngung erfasst.

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