Halle (Saale):Spahn: Braunkohleausstieg muss Menschen berücksichtigen

Halle/Saale (dpa) - Gesundheitsminister Jens Spahn als Kandidat für den CDU-Vorsitz hat davor gewarnt, in Ostdeutschland aus der Braunkohle ohne Rücksicht auf die betroffenen Menschen auszusteigen. Sicherlich wolle Deutschland Schritt für Schritt aus der Braunkohle heraus, sagte Spahn am Donnerstagabend in Halle (Sachsen-Anhalt) bei einer CDU-Regionalkonferenz. Aber zuerst müsse klar sein, wie die Perspektiven für die betroffenen Familien seien.

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Halle/Saale (dpa) - Gesundheitsminister Jens Spahn als Kandidat für den CDU-Vorsitz hat davor gewarnt, in Ostdeutschland aus der Braunkohle ohne Rücksicht auf die betroffenen Menschen auszusteigen. Sicherlich wolle Deutschland Schritt für Schritt aus der Braunkohle heraus, sagte Spahn am Donnerstagabend in Halle (Sachsen-Anhalt) bei einer CDU-Regionalkonferenz. Aber zuerst müsse klar sein, wie die Perspektiven für die betroffenen Familien seien.

Spahn unterstrich vor mehreren Hundert CDU-Mitgliedern aus Sachsen und Sachsen-Anhalt: „Unsere Werte müssen klar sein.“ Erst wenn man wisse, auf welcher Basis man stehe, sei man offen für Neues, Fremdes. Er machte deutlich, dass man durchaus über eine Leitkultur reden müsste. Der Verweis auf das Grundgesetz allein reiche nicht.

Jeder der in Deutschland mitmachen wolle, sei herzlich willkommen. Menschen aus dem Ausland seien auch nötig - kein Krankenhaus sei ohne ausländische Fachkräfte zu betreiben. Allerdings müsse Deutschland seine Werte einfordern. Kulturelle Unterschiede könnten bereichernd sein, aber nicht alles, was anders sei, sei per se bereichernd. Ehrenmord, Zwangsheirat, Antisemitismus - „das hat mit unseren Werten nichts zu tun“.

Neben Spahn stellten sich am Donnerstagabend als Mitbewerber für den Parteivorsitz in der Nachfolge von Angela Merkel auch Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz den CDU-Mitgliedern vor. Die Regionalkonferenz in Halle war das vierte von bundesweit acht Treffen dieser Art. Über den Parteivorsitz entscheidet die CDU am 7. Dezember auf einem Parteitag in Hamburg.

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