Güstrow:Wahlparteitag: Neues Duo will Grüne in Landtag führen

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Ole Krüger (l.) und Weike Bandlow (r.). (Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/ZB)

Mit Weike Bandlow und Ole Krüger an der Spitze wollen die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern im Herbst 2021 den Wiedereinzug in den Schweriner Landtag schaffen....

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Güstrow (dpa/mv) - Mit Weike Bandlow und Ole Krüger an der Spitze wollen die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern im Herbst 2021 den Wiedereinzug in den Schweriner Landtag schaffen. Die 45-jährige Verwaltungsmitarbeiterin Bandlow aus Schwerin und der 37 Jahre alte langjährige Landesgeschäftsführer Krüger aus Rostock wurden am Samstag beim Landesparteitag in Güstrow mit 75 beziehungsweise 81 Prozent der Stimmen gewählt.

Bandlow rief die Partei, die in den vergangenen Monaten die Zahl ihrer Mitglieder auf mehr als 1000 steigern konnte, zur Geschlossenheit auf. Die Grünen seien eine Partei, die aus verschiedenen Strömungen zusammengewachsen sei. „Wir sprechen auf Augenhöhe miteinander, finden Kompromisse und bieten Lösungen.“ Die Menschen im Land wollten gehört werden. „Uns steht es gut zu Gesicht zuzuhören“, sagte Bandlow. Sie kündigte an, den politischen Mitbewerbern den Spiegel vorzuhalten. „Wenn es um den Klimawandel geht, werden sich SPD und CDU nicht mehr hinter Floskeln verstecken können.“

Mut und Zusammenhalt sind laut Krüger Eigenschaften, die nicht nur die Partei, sondern auch Mecklenburg-Vorpommern braucht. Deutschland habe bei der Klimakonferenz in Paris mit die Verpflichtung übernommen, bis 2050 die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. „Das wird Deutschland nicht schaffen, wenn Mecklenburg-Vorpommern nicht anfängt, seinen Teil zu übernehmen. Wir können uns nicht zurücklehnen“, betonte Krüger. „Wenn wir nicht bald damit anfangen, dann wird uns bald hier an der Küste (...) das Wasser nicht nur sprichwörtlich bis zum Hals stehen.“

Der Rostocker Politikwissenschaftler Wolfgang Muno geht fest davon aus, dass die Grünen den Wiedereinzug in den Landtag schaffen. Dies liege vor allem am positiven Bundestrend. „Im Land haben sie sich nicht mit Ruhm bekleckert“, sagte Muno der Deutschen Presse-Agentur. Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern bekämen nicht so richtig mit, was bei den Grünen auf Landesebene passiert. Wenn es für sie optimal laufe, könnten sie 2021 in Schwerin sogar als Regierungspartner gefragt sein. „Das kann relativ schnell gehen.“ Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap für den NDR lagen die Grünen im Juni bei rund zehn Prozent.

In Güstrow wurde auch die Landesliste für die Bundestagswahl 2021 bestimmt. Auf Platz 1 kam die Bundestagsabgeordnete Claudia Müller aus Stralsund, auf Platz 2 wurde überraschend die Bootsbauerin Katharina Horn aus Greifswald gewählt. Damit Horn tatsächlich in den Bundestag kommt, ist nach Parteiangaben ein Ergebnis auf Landesebene für Grünen von rund elf Prozent notwendig.

Auch Müller betonte in ihrer Bewerbungsrede die Bedeutung des Klimaschutzes. Corona habe gezeigt: „Wenn Regierungen gegen Krisen wirklich ankämpfen wollen, dann kämpfen sie. Und genau diesen Willen brauchen wir endlich im Kampf gegen die Klimakrise.“ So forderte sie beispielsweise eine klimaneutrale Binnenschifffahrt.

Die Aufstellung der Kandidatenliste für die Landtagswahl und die Programmdiskussion sind für den 14./15. November ebenfalls in Güstrow geplant. Auch die beiden ehemaligen Landesvorsitzenden Claudia Schulz und Ulrike Berger wollen kandidieren. 2016 hatten die Grünen mit 4,8 Prozent den Wiedereinzug in den Landtag verpasst.

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