Erfurt:Wahlkampffehler: Grüne für personellen Neuanfang im Vorstand

Landes- und Kommunalpolitiker der Grünen haben Kritik an der Wahlkampfstrategie der Partei geübt und einen personellen Neuanfang im geschäftsführenden Vorstand...

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Erfurt (dpa/th) - Landes- und Kommunalpolitiker der Grünen haben Kritik an der Wahlkampfstrategie der Partei geübt und einen personellen Neuanfang im geschäftsführenden Vorstand gefordert. In einem Papier, für das zwölf Mitglieder der Grünen aus dem Ilm-, Wartburg- und Unstrut-Hainich-Kreis, dem Weimarer Land sowie Erfurt, Gera und Nordhausen namentlich stehen, wird vor allem das Fehlen einer Zweitstimmenkampagne für das „Wahldebakel“ der Partei bei der Landtagswahl Ende Oktober verantwortlich gemacht.

Die Grünen, die seit 2014 Mitglied der rot-rot-grünen Landesregierung sind und zwei Minister stellen, hatten mit 5,2 Prozent nur knapp den Einzug in den Landtag geschafft. Nur in 10 der 44 Thüringer Wahlkreise - vor allem mit Hochschulstandorten - hätten die Grünen ein Ergebnis über der Fünf-Prozent-Marke erzielt, heißt es in der Fehleranalyse, die der dpa vorliegt.

Während bei der Europawahl in diesem Jahr noch rund 90 400 Stimmen für die Grünen abgegeben wurden, seien es bei der Landtagswahl nur etwa 57 500 gewesen. Aufgeworfen wird unter anderem die Frage, ob die Vorstandsmitglieder ihrer Verantwortung für die Wahlkampagne nachgekommen seien. Direkt- und Listenkandidaten ab Platz 3 „erfuhren praktisch keine Unterstützung durch den Landesvorstand“, heißt es in dem Papier. Schwach sei auch die Online-Kampagne gewesen.

Eine von acht Schlussfolgerungen der Autoren lautet: „Wir brauchen eine personelle Neuaufstellung.“ Bereits kurz nach der Landtagswahl hatte es Rücktrittsforderungen an die Parteispitze gegeben, die jedoch ohne Konsequenzen blieben.

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