Parlament:AfD-Politikerin Limmer kritisiert eigene Partei scharf

AfD-Politikerin Sylvia Limmer spricht. (Foto: Sebastian Willnow/dpa)

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Berlin/Magdeburg (dpa) - Nach ihrem Scheitern bei der Kandidatur zur Europawahl 2024 hat die AfD-Politikerin Sylvia Limmer scharfe Kritik an ihrer Partei geübt. Die Wahlversammlung in Magdeburg habe gezeigt, „dass auch die AfD im etablierten Parteiensystem angekommen ist, in dem Wohlverhalten und Konformität der Partei gegenüber die wichtigsten Eigenschaften eines Abgeordneten zu sein scheinen“, sagte Limmer der „Welt“ und dem ARD-Hauptstadtstudio.

Limmer ist derzeit Europaabgeordnete der AfD, scheiterte aber bei Kandidaturen für Platz 4 und 13 der Liste für die nächste Wahl. Am Freitag hatte sie auf offener Bühne in Magdeburg die Anhänger des thüringischen AfD-Chefs Björn Höcke kritisiert. Die „strammen Höcke-Kader“ hätten sie auf Befehl kaltgestellt. Nun sagte sie „Welt“ und ARD: „Leider hat das Lager um Höcke wesentliche politische Erfolge verbuchen können, wie ein Blick auf die EU-Kandidatenliste zeigt.“

Bei vielen Redebeiträgen hätten „Parolen eine inhaltliche und sachliche Auseinandersetzung mit der EU-Politik ersetzt“, sagte Limmer. Bei einigen Bewerbern zeige sich eine „offensichtliche Unkenntnis der EU-Strukturen“. Unwidersprochen werde der Sinn parlamentarischer Arbeit infrage gestellt. Es dürfe bezweifelt werden, ob der „zunehmend rüpelige Ton“ der AfD auf internationaler Bühne helfe.

© dpa-infocom, dpa:230805-99-719592/3

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