Frankreich:Und wieder ein Aufstand in den Banlieues

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Ein Feuerwehrmann vor einem ausgebrannten Auto in Nanterre. (Foto: Zakaria Abdelkafi/AFP)

Nach einem tödlichen Polizeischuss auf einen 17-Jährigen brennen in Pariser Vororten die Barrikaden. Einmal mehr diskutiert Frankreich über überzogene Gewalt von Sicherheitsbehörden.

Von Thomas Kirchner, Paris

Alle Seiten rufen nun zur Ruhe auf, der Bürgermeister von Nanterre, der Innenminister, aber es sieht so aus, als wäre das vergeblich. Paris bewegt sich mal wieder auf einen Aufstand zu, die Sorge geht um, dass erneut die Vorstädte brennen könnten, dass es zu größeren Ausschreitungen kommt. Ein 17-Jähriger, der am Steuer eines Autos saß, wurde von einem Polizisten erschossen. Weil er sich den Anordnungen bei einer Verkehrskontrolle nicht fügen wollte. Ohne dass es sich um Notwehr handelte. So unglaublich stellt sich der Fall dar, und so war es wohl auch. Der Tod von Nahel M. am Dienstagvormittag ist für viele Menschen, die seit Jahren über den autoritären Staat und übermäßige Polizeigewalt in Frankreich klagen, das Signal, abermals auf die Straße zu ziehen.

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