Die britische Polizei hat alle sechs während des Papst-Besuchs am Freitag unter Terrorverdacht festgenommenen Männer wieder freigelassen. Es werde keine Anklage erhoben, teilte die Polizei in London mit.
Einem britischen Medienbericht zufolge sollen die bei einer Straßenreinigungsfirma angestellten Männer über ein mögliches Attentat gescherzt haben. Die sechs Männer, die am Freitag in London festgenommen wurden, seien am späten Samstagabend und am frühen Sonntagmorgen freigelassen worden, teilte Scotland Yard mit. Die zwischen 26 und 50 Jahren alten Männer, die bei einer Firma beschäftigt sind, die mit der Säuberung der Wege und Plätze im Stadtteil Westminster beauftragt ist, standen nach Angaben der Polizei im Verdacht, "terroristische Taten" in Verbindung mit dem Papst-Besuch vorbereitet und in Auftrag gegeben zu haben.
Britischen Medienberichten zufolge sollten die Männer nordafrikanischer Herkunft in der Nähe des Hyde Parks eingesetzt werden, wo am Samstagabend rund 85.000 Menschen an einem Abendgebet mit Papst Benedikt XVI. teilnahmen. Die Zeitung Sunday Mirror berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, dass die Verdächtigen festgenommen wurden, nachdem sie in einer Mitarbeiterkantine darüber Witze gemacht hätten, den Papst mit einer Panzerabwehrrakete in die Luft zu sprengen.
Der Vatikan hatte die mutmaßliche Terrorgefahr bereits am Samstag relativiert. "Wir haben diesen Verhaftungen nicht viel Bedeutung beigemessen", sagte Vatikansprecher Federico Lombardi der AFP. Am Freitag hatte ein Polizeisprecher gesagt, dass erste Durchsuchungen bei den Verdächtigen "keinerlei gefährliches Material" zu Tage gebracht hätten. Papst Benedikt XVI. schließt seinen Besuch in Großbritannien am Sonntag mit einer Messe in Birmingham ab.