Wegen des Verdachts auf Vorbereitung eines Anschlags hat die Polizei in Offenbach drei mutmaßliche Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat festgenommen. Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Hessische Landeskriminalamt mitteilten, sollen die Männer geplant haben, im Rhein-Main-Gebiet mit Sprengstoff oder Schusswaffen möglichst viele Menschen zu töten. Der 24 Jahre alte Hauptverdächtige soll sich bereits Chemikalien und Geräte zur Herstellung von Sprengstoff beschafft und im Internet nach Schusswaffen gesucht haben. Er soll einem Haftrichter vorgeführt werden.
Meinung Terrorismus:Der Führer ist tot, der IS lebt
Anders als Osama bin Laden hat Abu Bakr al-Bagdadi seine Anhänger nie durch Charisma fasziniert. Sein Führungsanspruch leitete sich aus der Idee vom Kalifat ab. Die Anziehungskraft dieser Idee wird bleiben.
Etwa 170 Polizisten durchsuchten am Dienstag drei Wohnungen in Offenbach. Bei den drei festgenommenen Männern handelt es sich den Angaben zufolge um einen 24 Jahre alten Deutschen mazedonischer Abstammung sowie um zwei türkische Staatsangehörige im Alter von 21 und 22 Jahren. Es bestehe der Verdacht auf Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, hieß es.
Die Verdächtigen sollen sich in der Vergangenheit als Anhänger der Terrormiliz IS bezeichnet haben. "Uns liegen entsprechende Aussagen von Bekannten vor", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Bei den Durchsuchungen wurden nach Angaben der Behörden zahlreiche Beweismittel gefunden, darunter schriftliche Unterlagen und elektronische Datenträger, die nun ausgewertet werden.
Wie genau die Behörden auf die Männer aufmerksam wurden, erklärte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht. Es habe auch verdeckte Ermittlungen gegeben, hieß es lediglich.