Österreich:"Kinder müssen gehört werden"

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"Das ist doch Integration, wie man sie sich wünscht", sagt Irmgard Griss, 77, über den heute 16-jährigen Jaba und seine Familie. (Foto: Martin Juen/Imago)

In Österreich erntet die geplante Abschiebung des Jungen Jaba, der vom Krebs geheilt ist, Kritik. Auch von Irmgard Griss, der ehemaligen Leiterin der Kindeswohlkommission.

Interview von Delna Antia

Als Jaba seine Krebsdiagnose erhielt, war er elf Jahre alt. In seiner einstigen Heimat Georgien gab es keine Therapie gegen die Leukämieerkrankung. So erhielten er, seine Eltern und Geschwister 2018 subsidiären Schutz in Österreich, damit Jaba am St.-Anna-Kinderspital in Wien behandelt werden konnte. Mit Erfolg, er wurde geheilt. Doch nun soll er abgeschoben werden; die Familie ist deshalb in dieser Woche untergetaucht. Der Fall trifft nicht nur an seiner Schule auf Unverständnis - auch Irmgard Griss übt Kritik. Die ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs hatte 2021 den Vorsitz der Kindeswohlkommission, die nach der höchst umstrittenen Abschiebung eines zwölfjährigen Mädchens eingerichtet worden war. Ein Gespräch über das Kindeswohl im österreichischen Fremdenrecht.

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