Russland:Kim lädt Putin ein

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Im vergangenen September trafen sich Wladimir Putin und Kim Jong-un bereits in Russland. (Foto: Wladimir Smirnow/AFP)

Pjöngjang teilt mit, Moskau habe bestätigt, dass der Kremlchef zu einem Besuch bereit sei.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nordkoreanischen Angaben zufolge seine Bereitschaft erklärt, das isolierte kommunistische Land bald zu besuchen. Putin habe sich für die Einladung zu einem Besuch Pjöngjangs bedankt und seine Bereitschaft bekundet, zu einem baldigen Zeitpunkt nach Nordkorea zu kommen, berichtete Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag. Man sei bereit, "den engsten Freund des koreanischen Volkes mit größter Aufrichtigkeit zu begrüßen".

Im Ausland wird die Annäherung zwischen Moskau und Pjöngjang mit großem Misstrauen gesehen. Im Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Russland nicht nur Artilleriemunition, sondern zuletzt angeblich auch ballistische Raketen aus Nordkorea eingesetzt. Befürchtet wird, dass Russland dem diktatorisch regierten Land in Fernost technisch bei dessen Waffenprogrammen helfen könnte. Russland hatte vergangene Woche bei einem Besuch der nordkoreanischen Außenministerin Choe Son-hui die enge Zusammenarbeit mit dem isolierten kommunistischen Land bekräftigt. Als Sinnbild der engeren Kooperation hatte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un im September 2023 den Fernen Osten Russlands besucht und sich dort mit Putin getroffen. Es folgte ein Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Pjöngjang.

Brennt das russische Gas-Terminal wegen eines Drohnenangriffs?

Unterdessen hat der Brand eines Flüssiggas-Terminal im russischen Ostsee-Hafen Ust-Luga Spekulationen ausgelöst, ob er durch einen Drohnenangriff der Ukraine verursacht wurde. Bei dem Feuer in der Anlage des größten russischen Flüssiggas-Produzenten Novatek rund 170 Kilometer westlich von Sankt Petersburg sei niemand verletzt worden, teilte Regionalgouverneur Alexander Drozdenko mit. Russische Medien berichteten, dass Anwohner ein oder zwei Drohnen in der Nähe gesichtet und anschließend mehrere Explosionen gehört hätten, bevor das Terminal Feuer gefangen habe. In der vergangenen Woche hatte die Ukraine russischen Angaben zufolge vergeblich versucht, ein Ölterminal in Sankt Petersburg mit einer Drohne anzugreifen. In der Region Brjansk löste am Freitag eine ukrainische Drohne nach russischen Angaben ein Feuer in einem Öllager aus.

In der von russischen Truppen besetzten ostukrainischen Stadt Donezk sind beim Beschuss eines Marktes mindestens 25 Menschen getötet worden. Das gaben die örtlichen Behörden an. Es gebe zudem 20 Verletzte, teilte der Chef der von Russland annektierten Region Donezk, Denis Puschilin, am Sonntag mit. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion, von unabhängiger Stelle waren die Angaben nicht überprüfbar. Teils verbreiteten auch ukrainische Medien Fotos und Videos von einem verwüsteten Markt.

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