Nordkorea:Kims Botschaften der Not

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Als würde er den Hunger in seinem Land selbst zu spüren bekommen: Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist seit 2020 (l.) sichtlich schmaler geworden. (Foto: KCNA/AFP)

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat zum Jahreswechsel wenig zur Außenpolitik zu sagen. Sein größtes Problem ist gerade der Hunger im eigenen Land. Raketen testet er trotzdem.

Von Thomas Hahn, Tokio

Silvester soll in Pjöngjang wieder sehr schön gewesen sein. Die Zeitung Rodong Sinmun, das Zentralorgan der alleinherrschenden Arbeiterpartei in Nordkorea, veröffentlichte jedenfalls einen beschwingten Bericht von den Feierlichkeiten am Kim-il-Sung-Platz. Von einer erleuchteten Spezialbühne war die Rede, von vielen Bürgern und von diversen Performern, "die das hohe Lob auf die unsterblichen Taten und die Großartigkeit der Arbeiterpartei sangen". Hits wie "Mein tolles Land" oder "Pjöngjang ist am besten" seien erklungen. Auf bunten Bildern war eine Menge mit Masken und tanzendes Bühnenpersonal ohne Masken zu sehen. Und wer sich fragte, ob dieser Auflauf in Omikron-Zeiten nicht etwas riskant sei für ein isoliertes Land mit schwachem Gesundheitssystem, der konnte nach dem Fest den neuen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) studieren. Demnach gibt es nach offiziellen Daten das Coronavirus in Nordkorea auch im anbrechenden dritten Jahr der Pandemie noch nicht.

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