Kolonialismus:Niederländische Regierung will sich für Sklaverei entschuldigen

Lesezeit: 3 min

Das Land setzt sich nun intensiver mit seiner weitgehend verdrängten kolonialen Vergangenheit auseinander: nationales Sklaverei-Denkmal in Amsterdam. (Foto: Remko de Waal/AFP)

Das Königreich arbeitet nur langsam sein koloniales Erbe auf. Jetzt soll sich zum ersten Mal ein Ministerpräsident offiziell entschuldigen. Doch an Zeitpunkt und Inhalt seiner Rede gibt es heftige Kritik.

Von Thomas Kirchner

Vielleicht war es ein Fehler, die Aktion geheimhalten zu wollen. Vielleicht hätte die niederländische Regierung früher informieren und alle Seiten einbinden sollen. Erst Ende November wurde durch eine Indiskretion bekannt, dass sich Ministerpräsident Mark Rutte am kommenden Montag für die Sklaverei in den ehemaligen Kolonien und die bedeutende Rolle des Landes beim weltweiten Handel mit Sklaven entschuldigen wolle. Sofort entbrannte eine bittere Kontroverse, die den "bedeutungsvollen Moment", den Rutte im Sinn hat, schon jetzt überschattet und ihm einen guten Teil seiner Würde nehmen könnte.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusNiederlande
:Weiße Männer im Zigarrenqualm

An der Universität Leiden wird über ein Gemälde diskutiert, das das damalige Rektorat bei einer Sitzung im Jahr 1976 zeigt. Manche finden, das Bild müsse weg.

Von Thomas Kirchner

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: