Nahost:Gates: Iran und Syrien liefern Hisbollah Raketen

Lesezeit: 1 min

Das Pentagon wirft Damaskus und Teheran vor, die radikalislamische Hisbollah-Miliz im Libanon mit Waffen zu versorgen - Israel drängt derweil auf Sanktionen gegen Iran.

Iran and Syrien rüsten die radikalislamische Hisbollah im Libanon nach Informationen des Pentagons mit den neuesten Raketen auf. US-Verteidigungsminister Robert Gates warnte am Dienstag in Washington vor einer Destabilisierung der Region.

Zwei Verteidigungsminister, die in Sachen Hisbollah einer Meinung sind: Robert Gates (li.) und Ehud Barak (Foto: Foto: AP)

"Aus unserer Sicht versorgen Syrien und Iran die Hisbollah mit Raketen und Flugkörpern mit immer besserer Technologie", sagte Gates nach einem Treffen mit Israels Verteidigungsminister Ehud Barak. Die Organisation besitze inzwischen weit mehr Raketen "als die meisten Regierungen auf der Welt". Die USA beobachteten dies sehr sorgfältig, erklärte Gates.

Israels Präsident Shimon Peres hatte Syrien kürzlich beschuldigt, die Hisbollah mit Scud-Raketen zu versorgen. Gates sagte nicht, ob es sich nach seinen Erkenntnissen um diesen Raketentyp handelt, mit dem vom Libanon aus Ziele in Israel angegriffen werden könnten. Barak erklärte, Israel habe kein Interesse daran, auf Kollisionskurs mit dem Libanon zu gehen. Syrien handle jedoch auf "schädigende Weise", indem es die Hisbollah mit Waffensystemen versorge, die das sensible Gleichgewicht der Kräfte im Libanon gefährdeten.

Barak drängte während seines USA-Besuchs auch darauf, bald Sanktionen gegen Iran zu beschließen. Es sei richtig, angesichts der Bedrohung mit der Entwicklung von Atomwaffen eine diplomatische Lösung anzustreben, sagte der Minister. Die Welt könne es sich aber nicht leisten, zu lange zu warten. Barak lobte die Haltung Washingtons in der Causa: Er sei sehr zufrieden mit den US-Planungen für verschärfte Wirtschaftssanktionen gegen den Iran.

Barak hatte vorher bereits die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton getroffen. Die USA engagieren sich stark dafür, dass der Friedensprozess im Nahen Osten wieder in Gang kommt. Israel hat am Dienstag erklärt, dass es bereits Anfang Mai mit der Aufnahme indirekter Friedensgespräche mit den Palästinensern rechnet.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte vor Mitgliedern seiner rechtsorientierten Likud-Partei in Tel Aviv zur Wiederaufnahme von Gesprächen: "Ich werde mich sehr freuen, wenn dies kommende Woche geschieht."

Kommende Woche werde er zu einem Treffen mit Präsident Husni Mubarak nach Ägypten fahren, kündigte er an. Mubarak spiele eine sehr wichtige Rolle beim Nahost-Friedensprozess.

© AFP/dpa/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: