Migration:Mehrzahl der ukrainischen Kinder im gemeinsamen Unterricht

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Ein Lehrer steht im Unterricht an der Tafel. (Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

Zehntausende Flüchtlingskinder, darunter viele aus der Ukraine, gehen in Deutschland zur Schule. Aber der Lehrermangel erschwert in Mecklenburg-Vorpommern die Integration in den gemeinsamen Unterricht.

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Schwerin/Berlin (dpa/mv) - Der Großteil der an den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns unterrichteten Schüler aus der Ukraine ist in den regulären Unterricht integriert. Von den etwa 5600 betroffenen Kindern und Jugendlichen nehmen nach Angaben des Bildungsministeriums in Schwerin weit mehr als 4000 am gemeinsamen Unterricht teil. Etwa 1100 besuchten sogenannte Vorklassen, in denen das Erlernen der deutschen Sprache in kleineren Gruppen besonders gefördert wird.

Laut Bildungsministerium beginnt mit der Registrierung der Geflüchteten auch die Schulpflicht. Erklärtes Ziel sei es, allen Schülerinnen und Schülern beste Bildungschancen zu ermöglichen und ihnen zum erfolgreichen Schulabschluss zu verhelfen. Mit wenigen Ausnahmen würden Schüler aus der Ukraine einen deutschen Abschluss anstreben.

Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) räumte ein, dass es angesichts des ohnehin vorhandenen Lehrermangels an vielen Schulen eine Herausforderung sei, die zusätzlichen Schüler zu integrieren. Dass es für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine keine Wohnsitzauflage gebe, komme bei der Planung erschwerend hinzu. „Wir werden immer wieder Schulen haben, an denen es nicht gleich zu hundert Prozent klappt. Aber größere Probleme sind nicht bekannt“, konstatierte Oldenburg.

Angesichts der insgesamt hohen Flüchtlingszahlen fordert die Bildungsgewerkschaft GEW einen schnellen Zugang für zugewanderte Kinder und Jugendliche zum Unterricht. Für die Integration sei Bildung sehr wichtig, weil es darum gehe, schnell soziale Kontakte zu knüpfen und die Sprache zu lernen, sagte die GEW-Bundeschefin Maike Finnern der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist schon etwas, woran es hapert“, sagte Finnern. Sie bezog sich dabei aber auf Geflüchtete im Schulalter insgesamt. Gerade in den Erstaufnahmeeinrichtungen warteten noch viele auf einen Schulplatz.

Einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Bundesländern zufolge werden deutschlandweit viele Zehntausend geflüchtete Kinder und Jugendliche unterrichtet - allerdings teilweise getrennt von den deutschen Schülerinnen und Schülern. Eine genaue Zahl liegt nicht vor, weil mehrere Bundesländer gar nicht oder nur näherungsweise erfassen, wie viele Flüchtlinge bei ihnen unterrichtet werden, insbesondere wenn es um andere Herkunftsländer als die Ukraine geht. Allein aus der Ukraine kommen aber mehr als 180.000 Schülerinnen und Schüler.

© dpa-infocom, dpa:231014-99-561229/2

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