Erfurt:Thüringer Integrations-Netzwerk zieht positive Bilanz

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Zwei Menschen in einem Lerncafé. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild)

Nach siebenjähriger Projektlaufzeit haben die Beteiligten des Netzwerks "Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen" auf einem Fachtag am Montag ein...

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Erfurt (dpa/th) - Nach siebenjähriger Projektlaufzeit haben die Beteiligten des Netzwerks „Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen“ auf einem Fachtag am Montag ein positives Fazit gezogen. Es seien 2183 Menschen zu Fragen der Eingliederung etwa in den Arbeitsmarkt beraten worden, teilte Netzwerk-Koordinatorin Christiane Welker mit. Dabei seien nur solche Fälle in die Statistik eingeflossen, in denen die Beratung mindestens acht Stunden gedauert habe. Viele Tausend kürzere sogenannte Bagatellberatungen bei den fünf Trägern des Netzwerks seien nicht erfasst worden.

Hauptherkunftsländer der Menschen mit Beratungsbedarf waren den Angaben zufolge Afghanistan und Syrien, außerdem wurden Flüchtlinge unter anderem aus Eritrea, dem Irak und vom Westbalkan beraten und betreut. Fast 40 Prozent waren zwischen 19 und 25 Jahre alt und über 30 Prozent zwischen 26 und 35 Jahre. Die meisten der Teilnehmer seien also noch recht jung gewesen, weshalb die Berufsorientierung und Vermittlung in eine Ausbildung einen Schwerpunkt gebildet habe.

Wie es hieß, konnten über 50 Prozent der Teilnehmer erfolgreich vermittelt werden, davon 611 in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Besonders erfreulich sei, dass 339 Teilnehmer eine Ausbildung begonnen hätten. Nicht erfasst in der Statistik seien Vermittlungen zum Beispiel für Praktika, Freiwilligendienste oder Sprachkurse.

Die Beratung von Menschen ohne sicheren Aufenthaltsstatus habe sich oft als sehr zeitintensiv erwiesen, da neben der beruflichen Beratung zusätzlich eine aufenthaltsrechtliche Perspektive erarbeitet werden musste. Zudem hätten die Beteiligten des Netzwerks die Erfahrung gemacht, dass manche Arbeitgeber keine Menschen mit Duldung einstellen möchten. Sie hätten Angst davor, dass diese dann abgeschoben würden und dem jeweiligen Betrieb nicht mehr zur Verfügung stünden.

© dpa-infocom, dpa:220905-99-636657/2

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