Migration:Rund 170 illegale Einreisen in einer Woche registriert

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Eine Polizistin hält eine Winkerkelle in der Hand. (Foto: Guido Kirchner/dpa/Symbolbild)

Es kommen wieder mehr Menschen ohne entsprechende Papiere nach Deutschland, vor allem über den Osten und den Süden. Das zeigen auch die Zahlen in MV der zurückliegenden Woche.

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Pasewalk (dpa/mv) - In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sind im Osten Mecklenburg-Vorpommerns mehr als doppelt so viele illegal eingereiste Menschen festgestellt worden wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nach Zahlen der Bundespolizeiinspektion Pasewalk wurden bis einschließlich Juli 604 illegal Eingereiste aufgegriffen. 2023 waren es bis einschließlich Juli demnach 287. In den ersten sieben Monaten waren unter den Aufgegriffenen 16 Prozent Frauen und 8 Prozent Kinder. Zuvor hatte der „Nordkurier“ über die Verdopplung berichtet.

Allein in den zurückliegenden sieben Tagen habe die Bundespolizeiinspektion Pasewalk rund 170 unerlaubt eingereiste Menschen festgestellt, teilte die Bundespolizei am Freitag mit, darunter auch Kinder. Erst am Donnerstag hatten Bundespolizisten in der Nähe der deutsch-polnischen Grenze 55 illegal eingereiste Migranten aufgegriffen, dabei handelte es sich um Inder und Syrer. Teils hätten sie angegeben über Russland und Belarus gekommen zu sein.

Ein Sprecher der Bundespolizei teilte mit, dass die illegale Migration nach Deutschland derzeit vor allem über die östliche Mittelmeerroute und weiter über die Balkanregion sowie über Belarus und Polen führe. Demzufolge sei Deutschland derzeit insbesondere von unerlaubten Einreisen über die östlichen und südlichen Landesgrenzen betroffen. Hier sei die Bundespolizei derzeit besonders aktiv. Auch in MV führten die Beamten in einem 30-Kilometer-Bereich ab der Grenzlinie eine intensivierte Binnengrenzfahndung und damit stichprobenartige und anlassbezogene Kontrollen durch.

Erst am Donnerstag hatte AfD-Landeschef Leif-Erik Holm seine Forderung nach stationären Grenzkontrollen erneuert. Er verwies darauf, dass Polen ein sicherer Drittstaat sei. Es müsse Schluss damit sein, dass Migranten ungehindert durch halb Europa reisten, um in Deutschland Asyl zu beantragen. „Es gibt kein Menschenrecht auf Aufenthalt in Deutschland.“

Unerlaubt eingereist heißt, die aufgegriffenen Menschen hatten nicht die nötigen Visa, Aufenthaltstitel oder Ausweispapiere. Meist geht es um Flüchtlinge oder Migranten, die nach der Einreise in Deutschland Schutz suchen und einen Asylantrag stellen. Die unerlaubte Einreise ist dafür in der Regel der einzige Weg.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte angesichts der stark zunehmenden irregulären Einwanderung jüngst eine stärkere Bekämpfung der Schleuserkriminalität angekündigt. Mecklenburg-Vorpommern will nach Aussage des Schweriner Innenministers Christian Pegel (ebenfalls SPD) versuchen, die Asyl-Erstaufnahmeplätze des Landes von knapp 1200 in den kommenden 18 Monaten zu verdoppeln. Kommunen hatten noch mehr Plätze gefordert.

© dpa-infocom, dpa:230922-99-291680/3

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