Bamberg:Flüchtlinge identifizieren: Bundesamt nutzt neue IT-Systeme

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Bamberg (dpa) - Mit Hilfe neuer technischer Assistenzsysteme will das Flüchtlings-Bundesamt die Identität von Flüchtlingen künftig schneller und besser feststellen - und so Fälle wie den des terrorverdächtigen Bundeswehrsoldaten Franco A. verhindern. "Das Eis für diejenigen, die sich rechtswidrig verhalten, wird dünner", sagte dazu der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Sachsens Ressortchef Markus Ulbig (CDU), bei der Vorstellung der Systeme am Dienstag in Bamberg.

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Bamberg (dpa) - Mit Hilfe neuer technischer Assistenzsysteme will das Flüchtlings-Bundesamt die Identität von Flüchtlingen künftig schneller und besser feststellen - und so Fälle wie den des terrorverdächtigen Bundeswehrsoldaten Franco A. verhindern. „Das Eis für diejenigen, die sich rechtswidrig verhalten, wird dünner“, sagte dazu der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Sachsens Ressortchef Markus Ulbig (CDU), bei der Vorstellung der Systeme am Dienstag in Bamberg.

Künftig sollen die Fotos von Asylbewerbern anhand biometrischer Daten abgeglichen werden. So könnten Doppelregistrierungen verhindert werden, wenn etwa - wie bei unter-14-Jährigen - keine Fingerabdrücke genommen werden können, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Flüchtlingsmanagement, Frank-Jürgen Weise. Ein weiteres Programm soll sicherstellen, dass arabische Namen einheitlich in lateinische Schrift übertragen werden. Auch dies soll Mehrfachregistrierungen von Asylbewerbern aufgrund unterschiedlicher Namensschreibweisen und damit einhergehenden Mehrfachbezug von Sozialleistungen verhindern.

Um Herkunft und Identität von Flüchtlingen, die kein Ausweisdokument bei sich haben, zu überprüfen, kann ein weiteres System anhand einer Sprachprobe eine Herkunftsregion für den Asylbewerber zuordnen. Und sobald das Gesetz zur Auswertung von Handydaten in Kraft ist, können Geodaten von Fotos, gewählte Ländervorwahlen und die Sprache in Chats ausgelesen und ausgewertet werden. Die Technik soll Asyl-Entscheider unterstützen, die Angaben der Flüchtlinge zu überprüfen.

Die neuen IT-Systeme seien in den vergangenen zwei Monaten in Bamberg getestet worden, sagte der IT-Chef des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Markus Richter. „Sie sind das Modernste, was es zurzeit gibt“, sagte er. Von August an sollen die Systeme nach und nach bundesweit eingeführt werden. Dies solle innerhalb „einiger Monate“ abgeschlossen sein. Bei den Handydaten muss jedoch das Ende des noch laufenden Gesetzgebungsverfahren abgewartet werden.

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