Massaker am Nanga Parbat:Pakistan nimmt Verdächtige fest

Die Taliban wollten Rache für einen Drohnenangriff üben und töteten am Fuße des Nanga Parbat zehn Bergsteiger. Pakistanische Behörden haben jetzt 20 Verdächtige festgenommen - es werden noch mehr Festnahmen erwartet.

Nach dem Massaker der Taliban an zehn ausländischen Bergsteigern am Basislager des Nanga Parbat in Pakistan hat die Polizei nach Regierungsangaben 20 Verdächtige festgenommen. "Die Fahndung nach den Angreifern ist im Gange", sagte ein Sprecher des Innenministeriums. "Wir erwarten noch weitere Festnahmen."

Er korrigierte die Angaben der Polizei zu den Nationalitäten der Opfer. Es habe sich um drei Ukrainer, zwei Chinesen, einen Amerikaner chinesischer Herkunft, zwei Slowaken, einen Litauer und einen Nepalesen gehandelt. Auch ein pakistanischer Helfer sei getötet worden.

Die Bergsteiger gehörten zu drei verschiedenen Expeditionen, die den neunthöchsten Berg der Welt besteigen wollten. Dutzende weiterer ausländischer Bergsteiger, die den Aufstieg bereits begonnen hatten, waren zum Abbruch aufgefordert worden. Nazir Sabir vom Veranstalter Seven Summit Treks sagte, die Expeditionsteilnehmer seien zum Flugplatz in Gilgit gebracht worden und würden noch am Montag in die Hauptstadt Islamabad geflogen.

Die pakistanischen Taliban (TTP) hatten sich zu dem Mord an den Bergsteigern in der Nacht zum Sonntag bekannt. Sie sprachen von einer Racheaktion für die Tötung ihres Vizechefs Wali ur Rehman, der Ende Mai bei einem US-Drohnenangriff im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan getötet worden war.

© Süddeutsche.de/dpa/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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