Proteste an Hamburger Uni:AfD-Gründer Lucke kann erste Vorlesung nicht halten

AfD-Mitbegründer Bernd Lucke versuchte vergeblich, seine Antrittsvorlesung zu halten. (Foto: Markus Scholz/dpa)

Mehrere Hundert Aktivisten skandieren "Hau ab!", einige bewerfen den Wirtschaftswissenschaftler mit Papierkugeln.

Mehrere Hundert Demonstranten haben an der Universität Hamburg die erste Vorlesung von AfD-Mitbegründer Bernd Lucke seit dessen Rückkehr an die Uni verhindert. Immer wieder riefen Aktivisten in einem Hörsaal des Uni-Hauptgebäudes "Hau ab!", einige bewarfen den Wirtschaftswissenschaftler mit Papierkugeln. Lucke konnte daher nicht wie geplant über das Thema Makroökonomik sprechen. Er verließ das Gelände schließlich unter Polizeischutz.

Die Studierendenvertretung Asta hatte zuvor zu einer Kundgebung vor dem Hauptgebäude der Uni aufgerufen, um unter anderem auf die Tragweite der politischen Handlungen Luckes hinzuweisen. Der Volkswirtschaftler und Euro-Kritiker Lucke war 2013 maßgeblich an der Gründung der AfD beteiligt und einer ihrer ersten Bundessprecher.

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2014 hatte er sich von der Uni Hamburg beurlauben lassen, um als Berufspolitiker für die AfD ins Europaparlament zu wechseln. Nachdem er 2015 im Streit über eine stärker nationalkonservative Ausrichtung der Partei von Frauke Petry als AfD-Bundessprecher abgelöst worden war, hatte er die Partei verlassen und in der Folge fremdenfeindliche und rechtsextreme Tendenzen angeprangert.

Luckes Versuche, mit der von ihm gegründeten Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA), die sich später in Liberal-Konservative Reformer (LKR) umbenannte, politisch Fuß zu fassen, scheiterten. Bei der Europawahl Ende Mai kam die LKR mit Spitzenkandidat Lucke nur auf 0,1 Prozent der Stimmen. Am Montag hatte Lucke bereits eine erste kleinere Lehrveranstaltung gehalten.

© SZ.de/dpa/cck/kit - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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