Gesundheit:Lauterbach will Rauchverbot in Autos mit Kindern und Schwangeren

Karl Lauterbach spricht auf einer Pressekonferenz zum Abschluss der Gesundheitsminister-Konferenz. (Foto: Felix Kästle/dpa)

Gefährdete Gruppen sollen besser vor einer Belastung durch Passivrauchen geschützt werden. Das geht aus einem Referentenentwurf zur Cannabis-Legalisierung hervor, der auch eine Änderung des Nichtraucherschutzgesetztes beinhaltet.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant offenbar ein Rauchverbot für alle Fahrzeuge, in denen sich Minderjährige und Schwangere befinden. Das gehe aus dem Referentenentwurf zur Cannabis-Legalisierung hervor, in dem auch eine Änderung des Nichtraucherschutzgesetzes vorgesehen sei, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Als Begründung heiße es, Ungeborene und Minderjährige könnten sich der besonderen Belastung durch das Passivrauchen nicht entziehen. Sie seien daher besonders gefährdet.

Bereits beim Rauchen einer Zigarette steigt die Konzentration der Tabakrauchpartikel im Fahrzeug rapide an, zitiert das RND aus der Gesetzesbegründung. Verschiedene Studien hätten belegt, dass die Rauchbelastung in Fahrzeugen aufgrund des geringen Raumes sehr hoch sei. Auch das Einatmen von Tabakrauch aus der Umgebungsluft könne schwere Erkrankungen auslösen: "Nach gesicherter Studienlage verursacht auch das Passivrauchen viele schwere Erkrankungen und Todesfälle, wie koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen und plötzlichen Kindstod."

Das Rauchverbot solle für Tabakzigaretten, E-Zigaretten, erhitzte Tabakprodukte und Cannabis gelten. Der Referentenentwurf sei allerdings noch nicht mit allen Ressorts abgestimmt. Es könne daher vor einem Beschluss des Bundeskabinetts noch Änderungen geben.

Organisationen wie die Kindernothilfe, Terre des Hommes, die Deutsche Krebshilfe oder das Deutsche Krebsforschungszentrum fordern schon lange einen besseren Schutz von Kindern vor dem Passivrauchen. Dazu gehört auch ein Rauchverbot im Auto in Anwesenheit von Schwangeren und Minderjährigen.

© SZ/epd/slm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: