Wiesbaden:Bouffier: Gab keine Behinderungen der Ermittlungen

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat bestritten, die Ermittlungen nach dem Mord an dem deutsch-türkischen Internetcafé-Betreiber Halit Yozgat 2006 in Kassel behindert zu haben. "Das ist Unsinn", sagte Bouffier am Montag vor dem Untersuchungsausschuss im Landtag zur NSU-Mordserie in Wiesbaden.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat bestritten, die Ermittlungen nach dem Mord an dem deutsch-türkischen Internetcafé-Betreiber Halit Yozgat 2006 in Kassel behindert zu haben. „Das ist Unsinn“, sagte Bouffier am Montag vor dem Untersuchungsausschuss im Landtag zur NSU-Mordserie in Wiesbaden.

Er habe vor einem Interessenkonflikt bei seiner Entscheidung gestanden, V-Leute des Verfassungsschutzes direkt von Polizisten befragen zu lassen. Wenn die Quellen offengelegt worden wären, hätte das erhebliche Auswirkungen auf die Beobachtung der islamistischen Szene in Nordhessen gehabt. Deshalb habe er sich dagegen entschieden.

Der CDU-Politiker war Innenminister, als Yozgat erschossen wurde. Der hessische Verfassungsschutz-Mitarbeiter Andreas Temme war kurz vor oder während der Tat in dem Café. Er meldete sich jedoch nicht als Zeuge und wurde vorübergehend verdächtigt. Bouffier verhinderte danach, dass die Ermittler in dem Mordfall die Informanten von V-Mann-Führer Temme direkt befragen durften.

An ein Treffen mit Temme, etwa bei einem Grillfest, könne er sich nicht erinnern, sagte der Ministerpräsident. Es sei „Freud und Leid“ eines Politikers, dass er viele Grillfeste besuche. „An eine Begegnung mit Herrn Temme habe ich keine Erinnerung“, sagte Bouffier.

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