Schwerin:Linke: Mehr Anstrengung für sichere medizinische Versorgung

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Schwerin (dpa/mv) - Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) will im Juli Regionalkonferenzen zur medizinischen Versorgung im ländlichen Raum starten. Mit ortsansässigen Ärzten solle beraten werden, wie Lücken in der Betreuung vermieden werden können. Zu den Gesprächen seien neben der Kassenärztlichen Vereinigung auch Kommunalpolitiker eingeladen, sagte Glawe am Freitag im Landtag in Schwerin.

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Schwerin (dpa/mv) - Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) will im Juli Regionalkonferenzen zur medizinischen Versorgung im ländlichen Raum starten. Mit ortsansässigen Ärzten solle beraten werden, wie Lücken in der Betreuung vermieden werden können. Zu den Gesprächen seien neben der Kassenärztlichen Vereinigung auch Kommunalpolitiker eingeladen, sagte Glawe am Freitag im Landtag in Schwerin.

Nach Verbandsangaben können derzeit mehr als hundert offene Hausarztstellen im Nordosten nicht besetzt werden. Zudem gehen zahlreiche Allgemeinmediziner demnächst in Ruhestand.

Die Linke hatte die Debatte beantragt und die Regierung ermahnt, das Stadium der Datenerhebung und Modellprojekte zu beenden und mehr für die Ärztewerbung zu tun. Das befristete 300 Euro-Stipendium etwa für Medizinstudenten, die sich zur Niederlassung auf dem Lande verpflichten, sei im Vergleich zu anderen Bundesländern zu wenig. Sachsen etwa zahle für die gesamte Studienzeit monatlich 1000 Euro, sagte der Linken-Abgeordnete Torsten Koplin.

Er forderte die Regierung auf, Versorgungsmodelle von ebenfalls dünn besiedelten Ländern wie Finnland oder Kanada auf Anwendbarkeit zu prüfen. „In diesen Flächenländern gibt es interessante Formen kommunaler Gesundheitszentren, wie sie auch hierzulande Interesse finden sollten“, sagte Koplin. Alle Maßnahmen müssten mit der Entwicklung des ländlichen Raums einhergehen. Dazu gehöre auch der Ausbau des Nahverkehrs. Noch immer gebe es Dörfer im Land, von denen aus ohne eigenes Auto oder Nachbarschaftshilfe der Besuch eines Facharztes innerhalb eines Tages nicht möglich sei.

Hausarzt zu werden, sei für junge Mediziner nur eine Option unter vielen. „Deshalb muss weiter geworben werden“, sagte Glawe. Gesundheitshäuser wie in Woldegk zeigten zudem, wie mit attraktiven Arbeitsräumlichkeiten finanzielle Risiken für junge Mediziner gemindert werden könnten. Sein Ministerium unterstütze mit insgesamt sechs Millionen Euro die Niederlassung von Ärzten und die Einrichtung von medizinischen Versorgungszentren.

Auch die Kassenärztliche Vereinigung, nach deren Angaben in Mecklenburg-Vorpommern rund 1200 Hausärzte tätig seien, gewähre Allgemeinmedizinern finanzielle Unterstützung, wenn sie sich in einem Gebiet ohne Arzt niederlassen. Mit der Aufhebung der Residenzpflicht sowie der Altersgrenzen für Ärzte seien auch die rechtlichen Rahmenbedingungen verbessert worden, sagte Glawe.

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