Schwerin:Bedarf an Pflegekräften hoch: Gesetz soll Besserung bringen

Eine Pflegekraft geht auf einer Intensivstation über den Flur. (Foto: Fabian Strauch/dpa/Symbolbild)

In Mecklenburg-Vorpommern werden nach Schätzung der CDU für eine passende Ausstattung der Krankenhäuser zusätzlich etwa 1600 Pflegekräfte benötigt. Der...

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Schwerin (dpa/mv) - In Mecklenburg-Vorpommern werden nach Schätzung der CDU für eine passende Ausstattung der Krankenhäuser zusätzlich etwa 1600 Pflegekräfte benötigt. Der Unionsabgeordnete und frühere Gesundheitsminister Harry Glawe forderte am Donnerstag im Landtag die Landesregierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, um dem wachsenden Personalbedarf nachzukommen. Mit Blick auf das vom Bund geplante Krankenhauspflegeentlastungsgesetz solle der Bedarf detailliert ermittelt werden. „Wir müsse die Krankenhäuser fit machen für die Zukunft.“ Glawe fand für seinen Antrag aber keine Mehrheit.

Wissenschaftsministerin Bettina Martin, die für die abwesende Sozialministerin Steffanie Drese (beide SPD) in der Debatte sprach, verwies auf den frühen Stand der Gesetzgebung. Es liege erst ein Referentenentwurf des Bundesgesetzes vor, zudem solle in bundesweiten Modellprojekten der reale Bedarf ermittelt werden, ehe das Gesetz dann ab 2024 wirksam werden solle. „Wie hoch die Mehrbedarfe sind, werden wir nach der Pilotphase wissen“, sagte Martin. Doch schon die Corona-Pandemie habe große Lücken in der Pflege offenbart, auf die die Politik regiert habe.

Martin sagte, das Interesse an Pflegeberufen in Mecklenburg-Vorpommern wachse stetig. Während im Schuljahr 2017/18 rund 950 Auszubildende starteten, seien es nun 1550. Das entspreche einem Anstieg von etwa 60 Prozent.

Als Reaktion auf den großen Bedarf an Pflegekräften hatte das Land eine generalistische Ausbildung eingeführt. Diese wird über einen Pflegeausbildungsfonds finanziert, der laut Ministerium im Jahr 2022 105 Millionen Euro umfasst und von Kliniken, Pflegeheimen sowie dem Land gefüllt wird. Das früher vielfach anfallende Schulgeld für Azubis wird seit 2020 nicht mehr erhoben.

© dpa-infocom, dpa:220908-99-678927/2

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