Gesellschaft :Landtag bietet Unternehmen Programm für Demokratiebildung an

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Eine Debatte im Landtag von Rheinland-Pfalz in Mainz. (Foto: Lando Hass/dpa)

Die Verteidigung der Demokratie ist nach Auffassung von Landtagspräsident Hering auch eine Aufgabe der Wirtschaft. Daher gibt es ein neues Programm, das auch andere Bundesländer interessiert.

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Mainz (dpa/lrs) - Der rheinland-pfälzische Landtag bietet Unternehmen ein neues Programm zur Demokratiebildung an. „Die Verteidigung der Demokratie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, also auch der Wirtschaft“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms in Mainz. Bisher hätten drei Unternehmen teilgenommen, sechs bis acht sollen in diesem Jahr folgen und das Weiterbildungsangebot im Anschluss von der Akademie Deutscher Genossenschaften evaluiert werden. An dem Pilotprojekt hätten auch andere Landtage Interesse bekundet.

„Unternehmen als Orte gelebter Demokratie“ lautet der Titel der zweitägigen interaktiven Workshops, in denen sich Auszubildende und Führungskräfte einen Tag im Landtag und einen Tag in ihrem Betrieb vor Ort mit den Grundlagen, Werten und aktuellen Herausforderungen der Demokratie befassen. Die Akademie Deutscher Genossenschaften in Montabaur, die EWR AG Worms und die Stadtwerke Trier haben bereits teilgenommen.

„Die Wirtschaft profitiert davon“, sagte Hering. Dies gelte sowohl für die Dialogkultur im Unternehmen, als auch für die Innovationskraft und Produktivität. Junge Leute erwarteten von ihren Arbeitgebern heute, dass diese sich auch für Demokratie positionierten.

EWR-Vorstand Stephan Wilhelm sagte: „Demokratie kommt nicht von allein und bleibt nicht von allein. Man muss sich dafür einsetzen.“ Die Wirtschaft sei ihrer Verantwortung für die Demokratie aber lange nicht gerecht geworden. Sein Fazit nach der Teilnahme an dem Programm: „Wir erleben, wie wir junge Leute mit dem Thema Demokratie anstecken, wie sie Fans von Demokratie werden.“ Die Kompromissbereitschaft und der Umgang mit Kompromissen im Unternehmen seien gewachsen und es interessierten sich mehr Beschäftigte für Ämter, in denen sie Verantwortung übernehmen müssten.

© dpa-infocom, dpa:240424-99-791517/3

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