Kiel (dpa/lno) - Die CDU hat den Auschluss der schleswig-holsteinischen AfD-Landeschefin Doris von Sayn-Wittgenstein aus der Landtagsfraktion als „längst überfällig“ bezeichnet. „Die Entscheidung (...) hätte bereits vor Monaten erfolgen müssen“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Tobias Koch am Dienstag in Kiel. „Viel zu lange hat die AfD-Fraktion rechtsextremes Gedankengut in ihren Reihen geduldet und sich schützend vor Frau von Sayn-Wittgenstein gestellt.“ Auch nach der heutigen Entscheidung bleibe Frau von Sayn-Wittgenstein AfD-Mitglied und Landesvorsitzende, kritisierte Koch. Durch den Ausschluss ändere sich für die CDU-Fraktion deshalb rein gar nichts. „Mit der AfD-Fraktion wird es weiterhin keinerlei Zusammenarbeit geben“, sagte Koch.
Kurz zuvor hatte die AfD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur beim Verlassen einer Fraktionssitzung gesagt, sie sei ausgeschlossen worden. Hintergrund ist das Verhältnis der 64-Jährigen zu dem vom Verfassungsschutz Thüringen als rechtsextremistisch eingestuften „Verein Gedächtnisstätte“. Der Verein steht auf der Unvereinbarkeitsliste für AfD-Mitgliedschaften.