Düsseldorf:Landtag will sich für Einstein-Teleskop stark machen

Der Gravitationswellendetektor GEO600 mit Teilen der zwei jeweils 600 Meter langen Röhren in Ruthe. (Foto: picture alliance / dpa/Archivbild)

Das Dreiländereck bei Aachen könnte Standort eines internationalen Großprojekts der Astrophysik werden: Für die Ansiedlung eines Gravitationswellendetektors in...

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Das Dreiländereck bei Aachen könnte Standort eines internationalen Großprojekts der Astrophysik werden: Für die Ansiedlung eines Gravitationswellendetektors in der Region, eines sogenannten Einstein-Teleskops, machen sich in einem gemeinsamen Antrag an den nordrhein-westfälischen Landtag die Fraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen stark. Das Papier sollte am Mittwochabend im Landtag behandelt werden.

Unter anderem könnten mit Hilfe des Einstein-Teleskops Schwarze Löcher bis weit zurück in die Anfänge des Universums beobachtet werden. In Schwarzen Löchern ist die Masse so stark zusammengepresst, dass nichts ihrer extremen Anziehungskraft entkommt, nicht einmal Licht. Die Anlage soll unterirdisch gebaut werden und aus einem gewaltigen Dreieck von je zehn Kilometer langen Armen bestehen.

Dem Antrag zufolge haben geologische Messungen ergeben, dass die Region im Dreiländereck von Belgien, den Niederlanden und Deutschland als Standort geeignet wäre - ebenso die italienische Insel Sardinien im Mittelmeer. Die Entscheidung über den Standort steht 2024 an. Die Universität RWTH Aachen und die nordrhein-westfälische Landesregierung sind an den Vorbereitungsprojekten beteiligt.

Es sei „ein Projekt der Spitzenforschung mit globaler Ausstrahlung“ und würde neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Historie der Sternentwicklung liefern, heißt es in dem Antrag der vier Fraktionen. Belgien und die Niederlande hätten schon mehrere Hundert Millionen Euro zugesagt. Ob das Dreiländereck den Zuschlag erhalte, hänge von Finanzierungszusagen ab.

Die Fraktionen wollen die Landesregierung beauftragen, auf Anerkennung des Einstein-Teleskops als Vorhaben von nationaler und europäischer Bedeutung zu dringen und sich gegenüber dem Bund für eine finanzielle Unterstützung des Baus unter eventueller Beteiligung des Landes einzusetzen.

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