Dresden (dpa/sn) - Gusseiserne Säulen, Balken aus der Renaissancezeit oder Teile der Frauenkirche Dresden: Sachsens Bauteilearchiv und Bergelager für historische Baustoffe gilt als bedroht. Da das Archiv wegen Hochwassergefahr ein neues Domizil braucht, schlagen die Grünen Alarm. Es drohe ein Ausverkauf der wertvollen Bestände bis hin zur Vernichtung von Teilbeständen, sagte der Abgeordnete Wolfram Günther am Mittwoch am Rande der Landtagssitzung. Der Freistaat dürfe nicht tatenlos zuschauen, wie die auch mit öffentlichen Mitteln aufgebauten und kulturell bedeutenden Bestände aufgelöst und verramscht werden, sagte Günther. Die wäre eine "kulturhistorische Bankrotterklärung." Entweder müsse Sachsen Ausweichstandorte anbieten oder die Sammlung selbst übernehmen und sichern. Deren Objekte würden historische Handwerkstechniken dokumentieren.
Das Bauteilearchiv in Trebsen umfass mehr als 20 000 Exponate wie Kapitelle, Säulen, Skulpturen, Fresken, Türen, Kachelöfen, Parkett oder Dach- und Mauerziegel. Sie wurden nach dem Abriß von Denkmälern gesichert und gehören nun zum bauhistorischen Gedächtnis Sachsens.