Dresden (dpa/sn) - Sachsens früherer Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) ist bei der Landtagssitzung am Donnerstag in Dresden mit Beifall vom Parlament verabschiedet worden. „Ich bin dankbar für die Zeit, die ich diesem Land dienen durfte, dankbar auch der Opposition für das kollegiale Miteinander“, sagte er in der Debatte zur Zukunft für die Braunkohlereviere in Sachsen. Der 59-Jährige mahnte zugleich zum Miteinander auch bei Streit. „Wozu Verletzungen führen können, haben wir auf der Straße gesehen. Das Hohe Haus muss Vorbild sein darin, den Gegenüber zu respektieren.“
Es war sein letzter Auftritt am Landtagsmikrofon. Der Politiker hatte am Vortag sein Mandat zum 31. Oktober niedergelegt, wie vor Monaten angekündigt. Das Oktober-Plenum war wegen des Tages der Deutschen Einheit und der Herbstferien in den September vorverlegt worden. „Du hast in dieser Zeit viel für dieses Land getan und Dich verdient gemacht“, dankte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) seinem Vorgänger.
Tillich war Ende 2017 nach der schweren Niederlage der CDU bei der Bundestagswahl als Regierungs- und CDU-Landeschef zurückgetreten. In beiden Ämtern folgte ihm Kretschmer nach. Der nächste Nachrücker auf der Landesliste ist nach Landtagsangaben Jörg Markert, Büroleiter von Innenminister Roland Wöller (CDU). Er könnte in der Landtagssitzung am 7. November als Abgeordneter verpflichtet werden - für noch zehn Monate. 2019 sind Landtagswahlen in Sachsen.