Konflikte:Frankreich will Baltikum und Polen militärisch helfen

Warschau/Tallinn/Vilnius (dpa) - Frankreich hat den baltischen Staaten und Polen in der Krim-Krise militärische Unterstützung angeboten. Frankreich wolle seine Solidarität und Standhaftigkeit angesichts der größten Krise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg zeigen.

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Warschau/Tallinn/Vilnius (dpa) - Frankreich hat den baltischen Staaten und Polen in der Krim-Krise militärische Unterstützung angeboten. Frankreich wolle seine Solidarität und Standhaftigkeit angesichts der größten Krise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg zeigen.

Das sagte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian am Freitagabend nach einem Treffen mit seinem polnischen Amtskollegen Tomasz Siemoniak in Warschau. „Wir wollen unseren Beitrag zur Verteidigung des polnischen Himmels leisten.“

Paris sei bereit, den Ländern vier zusätzliche Kampfflugzeuge zur Überwachung ihres Luftraums zur Verfügung zu stellen, sagte Le Drian, der zuvor Estland und Litauen besuchte. Er bot zudem an, regelmäßig Awacs-Überwachungsflugzeuge patrouillieren zu lassen. Siemoniak sagte, polnische und französische Piloten würden ab Mai „Flügel an Flügel“ bei der Überwachung des baltische Flugraums zusammenarbeiten.

Anfang März hatten die USA zusätzliche Flugzeuge nach Polen und in das Baltikum geschickt. Die Länder fürchten, Russland könne seinen Einflussbereich nach dem Krim-Anschluss weiter ausdehnen wollen.

Über eine Aussetzung eines Rüstungsgeschäfts mit Russland will Frankreich den Angaben zufolge erst später entscheiden. Die Frage stelle sich erst zum Zeitpunkt der geplanten Auslieferung der Kriegsschiffe der Mistral-Klasse im Oktober, sagte Le Drian. Er signalisierte, dass Frankreich nur bereit sei, den Verkauf zu stoppen, wenn es gemeinsame Sanktionen der EU gebe. Gegen das Rüstungsgeschäft bestehen in den baltischen Staaten starke Vorbehalte.

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