Kommunen - Weimar:Stadtrat stimmt Rückkauf vom Haus der Frau von Stein zu

Denkmäler
Das Haus der Frau von Stein. Foto: dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Weimar (dpa/th) - Im Sanierungsstreit um das geschichtsträchtige Haus der Frau von Stein in Weimar hat der Stadtrat den Weg für den Rückkauf frei gemacht. Das Gremium stimmte bei seiner jüngsten Sitzung dafür, Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) mit der Aufgabe zu beauftragen, wie ein Sprecher der Stadtverwaltung am Donnerstag sagte. Zuvor berichtete MDR Thüringen.

Seit Jahren gilt das um 1770 erbaute zweigeschossige Fachwerkgebäude als Dauerbaustelle. Immer wieder gerieten die Arbeiten des spanischen Investors Juan-Javier Bofill ins Stocken. Er hatte das Barockgebäude in der Weimarer Innenstadt 2008 für 320 000 Euro gekauft. Früheren Angaben zufolge wollte Bofill dort ein Museum, eine Pension und ein Café einrichten.

In dem Barockgebäude in der Weimarer Innenstadt wohnte die Freundin von Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe, Charlotte von Stein (1742-1827). Sie war eine der wichtigsten Persönlichkeiten des klassischen Weimars, Vertraute der herzoglichen Familie und mit weiteren prominenten Künstlern und Denkern befreundet.

Das Gebäude sei grundsätzlich in einem guten Zustand, sagte der Stadtsprecher. "Der Investor hat viel investiert, aber er wird mit den Arbeiten nicht fertig." Zuletzt sei Bofill im August 2019 in Kontakt mit Kleine gewesen. "Seit Monaten ist aber nichts mehr passiert und es waren auch keine Bauarbeiter in Sicht."

Nach Ansicht der Stadtverwaltung hat die Stadt nach dem mit Bofill geschlossenen Kaufvertrag nun das Recht auf den Rückkauf - unter anderem, weil er angekündigte Ausstellungen nicht wie vereinbart zu Beginn des Jahres eröffnete. Zudem ist Bofill nach Ansicht der Stadt nun auch verpflichtet, eine Vertragsstrafe zu zahlen.

Geplant sei, das Gebäude nach einem Rückkauf wieder zu verkaufen. Es gebe eine Reihe an Interessenten, so der Stadtsprecher. Allerdings werde die Stadt weiter ein Nutzungskonzept zur Auflage machen, das der Öffentlichkeit Zugang ins Gebäude erlaubt. Ein Museum, eine Pension und auch ein Café oder ein Restaurant solle es geben.

Der geplante Rückkauf sei bereits im Haushalt berücksichtigt, so der Sprecher. Dieser müsse aber erst noch vom Stadtrat verabschiedet und vom Landesverwaltungsamt abgesegnet werden. Wie hoch der Wert des Gebäudes nun ist, soll ein Sachverständiger ermitteln.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: