Herxheim am Berg:Kirchturm wegen Hakenkreuz in den Schlagzeilen

Herxheim am Berg (dpa/lrs) - Die wegen der "Hitler-Glocke" bekannte Jakobskirche von Herxheim am Berg ist erneut in den Schlagzeilen - diesmal wegen eines eingemeißelten Hakenkreuzes in der Fassade. Nach der Anzeige eines Mannes beschäftigt das Symbol die Staatsanwaltschaft Frankenthal. Die Behörde untersucht, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Dies hatte zuvor der SWR berichtet.

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Herxheim am Berg (dpa/lrs) - Die wegen der „Hitler-Glocke“ bekannte Jakobskirche von Herxheim am Berg ist erneut in den Schlagzeilen - diesmal wegen eines eingemeißelten Hakenkreuzes in der Fassade. Nach der Anzeige eines Mannes beschäftigt das Symbol die Staatsanwaltschaft Frankenthal. Die Behörde untersucht, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Dies hatte zuvor der SWR berichtet.

Voraussetzung für weitere Maßnahmen sei, dass das Hakenkreuz ohne optische Hilfsmittel sichtbar sei, sagte Behördenleiter Hubert Ströber. „Das Entscheidende ist: Was ist mit bloßem Auge erkennbar.“ Ein Oberstaatsanwalt werde sich die Kirche noch diese Woche ansehen. Wenn es nicht sichtbar sei, bestehe auch kein Tatbestand im strafrechtlichen Sinne.

Anlass ist die Anzeige eines Privatmanns. Er fordert laut Staatsanwaltschaft die Beseitigung des Symbols von der Fassade. Sollte nach der „Sichtprüfung“ ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft allerdings erst einmal der Eigentümer des Turms eindeutig festgestellt werden.

Bisher ist nicht endgültig geklärt, ob der Turm der Kirchengemeinde oder der kommunalen Gemeinde gehört. Die mit Hakenkreuz und NS-Spruch versehene Glocke selbst gehört der politischen Gemeinde. Anfang März hatte der Gemeinderat entschieden, dass sie hängen bleiben soll. Der Kirchenvorstand hält aber daran fest, dass die Glocke stumm bleibt. Er hat in dieser Frage das Sagen.

Die Landesdenkmalpflege teilte mit, sichtbare Darstellungen von NS-Symbolen im öffentlichen Raum seien untersagt. „Ob das Hakenkreuzsymbol unterhalb der Traufe mit bloßem Auge sichtbar ist, wissen wir nicht.“

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