Erzbistum Köln:Als es beim Kardinal klingelte

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Die Kölner Staatsanwaltschaft durchsuchte am Dienstag Gebäude des Erzbistums. Hier öffnet Kardinal Woelki das Tor zu seiner Residenz. (Foto: Kölnische Rundschau/Daniel Taab/Kölnische Rundschau/Daniel Taab)

Vier Staatsanwälte, 30 Polizisten, sechs Einsatzorte: Bei einer Razzia suchen Ermittler nach Dokumenten. Sie sollen erweisen, ob Kardinal Rainer Maria Woelki unter Eid gelogen hat.

Von Christian Wernicke und Annette Zoch, Köln

Schlag acht Uhr steht am Dienstag die Polizei vorm Tor. Eine Beamtin und ein Beamter steigen aus ihrem Kombi, sie klingeln, warten an der Pforte. Es dauert. Zehn Minuten vergehen, dann schreitet ein hochgewachsener Mann über den Innenhof der Erzbischöflichen Residenz. Schwarze Hose, schneeweißes Oberhemd, kräftige Brille: Der Erzbischof persönlich steht mit Schlüsseln in der Hand hinter dem Eisentor und will offenbar wissen, worum es geht. Ein WDR-Mitarbeiter filmt die Szene, später sagt er der Süddeutschen Zeitung, Rainer Maria Woelki habe "extrem verdutzt und überrascht" gewirkt, als er Tür und Tor seiner Residenz öffnete. Drei Zivilfahrzeuge der Polizei rollen auf den Hof. Woelki telefoniert am Handy, die Razzia beginnt.

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