Kirche:Bätzing: „Tag der Trauer und des Abschieds“

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Der Limburger Bischof Georg Bätzing hält ein Statement zum Tod des emeritierten Papsts Benedikt. (Foto: Thomas Frey/dpa)

Der verstorbene frühere Papst sei nicht für die Bühne gemacht gewesen, sagt der Limburger Bischof. Aber er war „ein beeindruckender Theologe und erfahrener Hirte“ - trotz mancher Stolpersteine.

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Limburg (dpa) - Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als großen Theologen und bescheidenen Menschen gewürdigt. Der Bischof von Limburg trug sich am Samstag „voll Dankbarkeit und Trauer“ in das Kondolenzbuch ein: „In Gottes Güte und Barmherzigkeit - die er so oft verkündet hat - wird er auf immer Heimat finden.“

Benedikt sei „ein beeindruckender Theologe und erfahrener Hirte“ gewesen, teilte Bätzing am Samstagmorgen mit. Die Katholiken trauerten um eine Persönlichkeit, die der Kirche auch in schwierigen Zeiten Hoffnung und Richtung vermittelt habe. „Papst Benedikt hat die Stimme des Evangeliums - gelegen oder ungelegen - hörbar gemacht.“

„Heute ist ein Tag der Trauer, des Abschieds, aber für mich innerlich noch viel mehr der Dankbarkeit und des Respekts vor einem großen Mann der Kirche“, sagte der Bätzing am Mittag bei einer spontan anberaumten Pressekonferenz in Limburg. Nicht immer hätten seine Landsleute sich leicht mit ihm getan. „Er hat auch manchen Stolperstein in den Weg gelegt.“

Bätzing würdigte „die bescheidene und demütige Art“ des verstorbenen emeritierte Papstes. „Er war nicht für die Öffentlichkeit und die Bühne geboren.“ Mit „hohem Respekt“ sprach Bätzing von Benediks „mutiger“ Entscheidung, als Papst zurückzutreten. Einige seien der Ansicht, dies sei „die vielleicht größte Tat seines Lebens“ gewesen.

Bätzing erinnerte auch an den Brief, mit dem Benedikt Anfang dieses Jahres auf die Veröffentlichung des Münchner Missbrauchsgutachtens reagiert hatte. Benedikt habe deutlich gemacht: „Jeder Missbrauch ist ein Verbrechen“ und er habe die Betroffenen selbst um Verzeihung gebeten. Aber es seien Fragen offen geblieben. „Er ist mit diesen Fragen in die Ewigkeit Gottes gegangen.“

© dpa-infocom, dpa:221231-99-64263/2

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